Susan Arndt (Hg.)

AfrikaBilder

Studien zu Rassismus in Deutschland
Cover: AfrikaBilder
Unrast Verlag, Münster 2001
ISBN 9783897714076
Broschiert, 463 Seiten, 21,00 EUR

Klappentext

Rechtsextremismus ist nur die Spitze des rassistischen Eisberges, der ohne Rückhalt in der Gesellschaft schmelzen würde. Die bundesdeutsche Gesellschaft ist im rassistischen Diskurs verstrickt. Dies manifestiert sich besonders deutlich in den dominanten Afrikabildern der bundesdeutschen Gesellschaft, in denen koloniale Perspektiven auf Afrika und Afrikaner/innen bis heute nahezu ungebrochen fortwirken. Theoretische Erörterungen historischer Hintergründe und aktueller Erscheinungsbilder von Rassismus werden in diesem Sammelband durch Analysen von Afrikabildern in Medien, Filmen, Wissenschaft, Belletristik, Museen und Schulen ergänzt. Politische Akteure und Wissenschaftler/innen geben Einblick in Afrika betreffende Politikansätze.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.07.2002

Unsere Wahrnehmung und unsere Bilder von anderen Kontinenten und Völkern sind nach wie vor stark eurozentristisch geprägt, meint Gaby Mayr. Deutlich werde das beispielsweise bei Täterbeschreibungen der Polizei, in denen die weiße Hautfarbe als normal gelte, während alle anderen verbal kenntlich gemacht würden. Oder in der Kunst, wo Afrikanern meistens zwar "gutes Handwerk", aber keine künstlerische Individualität bescheinigt wird, oder in der Literatur über Afrika, die von Weißen besetzt sei, berichtet die Rezensentin über den Sammelband von Susan Arndt und anderen. In mehr als 20 Beiträgen gingen die Autorinnen und Autoren den vielfältigen und doch einseitigen "Afrika-Bildern" nach. Und das tun sie, lobt Mayr, "informativ" und "im besten Sinne aufklärerisch". Doch eine Kritik muss Mayr am Ende doch noch loswerden. Geschildert werde viel Negatives, dabei würden positive Entwicklungen beim Abbau von Stereotypen unterschlagen. Schließlich hat beispielsweise die afrikanische Literatur inzwischen einen festen Platz im Literaturbetrieb, findet Mayr. Kleine Fortschritte nicht zu würdigen, lässt den Verdacht aufkommen, dass es Klischees nicht nur auf der einen Seite gebe, denkt die Rezensentin.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.04.2002

Der Rassismus ist allgegenwärtig, das Bild, das wir uns von Afrika machen, ist von Stereotypen geprägt - das ist die These der Afrikawissenschaftlerin Susan Arndt, die diesen Band mit 23 Aufsätzen herausgegeben hat. Mit drei Schwerpunkten wird das belegt: Ein erster Teil zeigt historische Hintergründe auf, in West- wie in Ostdeutschland. Ein zweiter Teil berichtet von den Schwierigkeiten, Bücher afrikanischer Autoren bei deutschen Verlagen unterzubringen - während die Sehnsüchte der Leserschaft mit Erlebnisberichten von Deutschen in Afrika erfüllt werden. Und zuletzt geht es um die Bedingungen, die Afrikaner in Deutschland vorfinden. Der Politologe Christoph Butterwege etwa ist der Ansicht, dass eine "menschwürdige Integrationspolitik" noch aussteht. Die Rezensentin Rita Schäfer lobt das Buch: es sei einerseits "fundiert" und andererseits doch "einer breiten Leserschaft anschaulich".
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