Thomas Kastura

Die letzte Lüge

Roman
Cover: Die letzte Lüge
Goldmann Verlag, München 2002
ISBN 9783442452958
Kartoniert, 256 Seiten, 7,90 EUR

Klappentext

Als die 16-jährige Phil ihren Vater Viktor bittet, ihr bei der Beseitigung einer Leiche zu helfen, fragt dieser nicht lange nach den Hintergründen. Er macht sich mit seiner Tochter in Richtung Italien auf und will damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Endlich kommt er seinen Vaterpflichten nach und gibt seinem eintönigen Leben den heiß ersehnten Kick - aber dann kommt alles anders als geplant ...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.02.2003

Tobias Gohlis schreibt für eine Krimikolumne, und so verwundert es nicht, dass er gattungsspezifische Kriterien besonders ernst nimmt. Für ihn ist ein Krimiautor manchmal einer, "der als Journalist, Staatsanwalt oder Politiker nicht mehr recht was zu sagen hat", und nun froh ist über die in diesem Genre vorgegebenen Techniken wie Handlungsstrukturen, Figurenverteilung etc. Die schriftstellerischen Fähigkeiten jedoch, die auch hierbei unabdingbar sind, werden meist unterschätzt, erklärt Gohlis, und so entstehen Bücher, die mit Literatur so viel gemeinsam haben wie "Seifenkisten mit Mittelklassewagen". Kasturas Romanerstling, der in Pisa spielt, sei jedoch ein "bemerkenswerter Glücksfall". Der von schlechtem Gewissen geplagte Vater ("Mitte dreißig, Fotograf, voll durchgeknallter Yuppie, Exjunkie") tut alles um die Liebe seiner Tochter Phil ("Philomena, sechzehn, Hochbegabtenprogramm") zu gewinnen. Und dies geht auf abenteuerlichen Wegen vor sich - es gibt Mord, türkische Mafia; Folter. Doch lässt der Roman trotz aller Verzerrung der Elternreflexe ins Komische und Groteske die Liebe aufscheinen, freut sich Gohlis.
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