Thura al-Windawi

Thuras Tagebuch

Eine Neunzehnjährige erlebt den Krieg im Irak (Ab 12 Jahre)
Cover: Thuras Tagebuch
Friedrich Oetinger Verlag, Hamburg 2004
ISBN 9783789151200
Gebunden, 106 Seiten, 10,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karen Nölle-Fischer. Bagdad im März 2003: Die Bombardierung der Stadt steht kurz bevor. In diesen Tagen beginnt die neunzehnjährige Irakerin Thura Tagebuch zu schreiben. Das Schreiben ist für sie eine Möglichkeit, das Chaos, das um sie herrscht, besser zu verarbeiten. Thura, deren Vater als Professor an der Universität von Bagdad lehrt, war vor dem Krieg ein normaler Teenager. Doch jetzt verändert sich alles und Thura erzählt vom Alltagsleben, das immer schwieriger wird, von den Ängsten um Verwandte und Freunde, der Sorge ums eigene Überleben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.05.2005

Das Tagebuch von Thura Al-Windawi, einer 19-jährigen Irakerin, hat Rezensentin Sieglinde Geisel nicht überzeugt. Zu "bequem" komme das autobiografisch angelegte Werk über den Irakkrieg daher - nicht nur, weil die Familie der Autorin "glimpflich" davonkommt und Al-Windawi daher nicht die "ganze" Brutalität des Krieges schildern müsse, sondern vor allem, weil dem Werk eine "eigene Stimme" fehle. Die Kritikerin stört sich besonders an den "konventionellen" Floskeln, die die Autorin stets aufs neue wiederhole. Ein Tagebuch, bei dessen Lektüre der Leser leider "unbeteiligt" bleibt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.09.2004

Roswitha Budeus-Budde stellt das Tagebuch der jungen irakischen Studentin Thura Al-Windawi vor, das diese von März bis Dezember 2003 während des Irakkrieges bis zur Gefangennahme Saddam Husseins geführt hat. Thura gehört zur gebildeten sunnitischen Mittelschicht und zeigt sich während ihres Aufenthalts auf dem Land, wohin die Familie wegen der Bombenangriffe auf Bagdad geflüchtet ist, schockiert über die Situation der weiblichen Landbevölkerung, teilt die Rezensentin mit. Budeus-Budde fällt auf, dass die Aufzeichnungen, je länger der Krieg dauert, immer "politischer, kritischer" werden und sich so allmählich die "Naivität der behüteten Tochter" verliert. Am Ende verlässt die junge Frau mit Hilfe eines Stipendiums den Irak und zieht in die USA, während in ihrer Heimat immer noch Krieg herrscht, so die Rezensentin abschließend, die von diesem Buch für Jugendliche ab 13 Jahre beeindruckt scheint.
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