Tim Krabbe

Kathys Tochter

Roman
Cover: Kathys Tochter
Reclam Verlag, Leipzig 2004
ISBN 9783379008181
Gebunden, 255 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Susanne George. Der Ich-Erzähler erhält eines Tages eine E-Mail von einer jungen Frau namens Laura Westerdijk. Sie habe im Nachlass ihrer Mutter Hinweise darauf gefunden, dass er vor langer Zeit mit ihrer Mutter eine Beziehung gehabt habe. Nie habe die Mutter ihr davon erzählt, weshalb sie begierig sei, mehr darüber zu erfahren. Zuerst ist er überrascht und erinnert sich nur vage an diese Jugendliebe Kathy. Doch es gibt Aufzeichnungen von ihm über diese Liebe, und nach und nach gewinnen die Bilder in seinem Kopf schärfere Konturen. Mehr als 35 Jahre ist es her, dass er mit Kathy eine kurze, intensive Beziehung hatte. Erst Jahre danach muss Kathy eine Familie gegründet und eine Tochter bekommen haben. Selbst neugierig geworden, verabredet er sich mit Laura. Der Tag, an dem sich die beiden begegnen, verläuft anders als erwartet. Als er Laura sieht, die ihrer Mutter ebenbildlich gleicht, schieben sich Vergangenheit und Gegenwart ineinander. Eine neue, leidenschaftliche Beziehung beginnt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.09.2004

Kaum zu glauben, schreibt die Rezensentin Marion Lühe, dass beide hier besprochenen Romane ("Das goldene Ei" und "Kathys Tochter") vom selben Autor stammen. Denn mit dem bis ans Äußerste gehenden Psychokrimi "Das goldene Ei" habe der "unverhohlen autobiografische" Roman "Kathys Tochter" nichts gemein. Eines Tages erhalte der Ich-Erzähler eine e-mail von der Tochter einer ehemaligen und kürzlich verstorbenen Geliebten. So beginne die Geschichte einer leidenschaftlichen Beziehung in der die "Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Fiktion" bisweilen verwischen. Dies sei - auch aufgrund der "geradezu buchhalterischen Präzision", die der gealterte Erzähler in seinen Beschreibungen an den Tag lege - "nicht ohne Unterhaltungswert". Und doch: Trotz "mannigfaltiger stilistischer Kunstgriffe" mangelt es diesem "sehr persönlichen Protokoll eines Verliebten" in den Augen der Rezensentin an Distanz.
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