Toine Heijmans

Der unendliche Gipfel

Roman
Cover: Der unendliche Gipfel
Mairisch Verlag, Hamburg 2023
ISBN 9783948722258
Gebunden, 352 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Ruth Löbner. Der Tag, an dem Walter Welzenbach seinen ersten Berg bestieg, bestimmte sein Leben: Nie wieder würde er etwas anderes wollen. Jetzt steht er auf seinem letzten Gipfel, der 8188 Meter hoch ist, und blickt auf seine Einsamkeit."Der unendliche Gipfel" ist die atemberaubende Geschichte der Bergsteigerfreunde Lenny und Walter, die in den Alpen und im Himalaya ihre Träume verfolgen und dabei ihr Schicksal besiegeln. Sie tragen die Geschichten der großen Alpinisten mit sich und suchen gemeinsam einen Weg, Geschichte zu schreiben. Aber in der dünnen Luft gelten andere Gesetze. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung seines gefeierten Bestsellers "Irrfahrt" entführt Toine Heijmans die Leser erneut in eine unerbittliche Welt, mit einem Roman über Freiheit und Freundschaft, Stürme und Lawinen und die Folgen radikaler Entscheidungen. In diese Geschichte eingewoben sind auch die großen Mythen und Legenden des Bergsteigens, von Francesco Petrarca bis Edmund Hillary, von Toni Kurz bis Reinhold Messner. Was die Berge dem Menschen antun und was der Mensch den Bergen antut, darum geht es.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 08.06.2023

Walter Welzenbach ist Bergsteiger, ein fanatischer, dem nun aber aus gesundheitlichen Gründen das Objekt der Obsession entzogen werden soll, führt Rezensent Christoph Vormweg in Toine Heijmans preisgekrönten Roman ein. Einen letzten Achttausender will er noch besteigen, dann soll Schluss sein - ein gefährliches Unterfangen, wie der Autor Vormweg in Rückblenden und Selbstbefragungen des Protagonisten zeigt. Diese hielten in ihrem atmosphärisch verknappten Stil nicht nur die "nervöse Dynamik" eines alternden Mannes und seiner Lebensgeschichte, seinen Ängsten und existenziellen Fragen fest, sondern auch Überlegungen zu den Auswirkungen, die Bergsteiger-Tourismus auf die dort lebenden Sherpas hat. Der Kritiker zitiert ausführlich aus dieser "rauhen Prosa" und macht damit deutlich, was für ein Gewinn die Lektüre eines technisch wie inhaltlich so anspruchsvollen, so bereichernden Romans für ihn ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11.03.2023

Rezensent Andreas Lesti freut sich über die Flachlandperspektive in Toine Heijmans' Roman über zwei bergverrrückte Holländer. Wie sich die Freunde beim Brückenkraxeln stählen, um schließlich die echten Gipfel einzunehmen, einen nach dem anderen, wie sich ihre Haltung dabei verändert, vom putzigen Anarchopunk bis zum besessenen Alpinistenchauvinismus, das erzählt der Autor laut Lesti auf erfrischende wie spannende Weise. Das Buch steht für Lesti in einer Reihe mit Reinhard Karls "Zeit zum Atmen" oder Ludwig Hohls "Bergfahrt", weil es dem romantischen Blick auf die Berge so wie sie etwas Schmerzhafteres entgegensetzt.