Vladimir Vertlib

Zebra im Krieg

Roman nach einer wahren Begebenheit
Cover: Zebra im Krieg
Residenz Verlag, Salzburg 2022
ISBN 9783701717521
Gebunden, 288 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Paul lebt mit seiner Familie in einer vom Bürgerkrieg heruntergewirtschafteten osteuropäischen Stadt am Meer. Als er arbeitslos wird, verstrickt er sich immer tiefer in die wüsten Debatten, die in den Sozialen Medien toben. Doch eines Tages wird Paul von Boris Lupowitsch, einem Rebellenführer, den er im Internet bedroht hat, verhaftet. Lupowitsch rechnet mit ihm vor laufender Kamera ab. Paul wird verhöhnt und gedemütigt, das Video millionenfach gesehen. Wie kann er mit dieser Schande weiterleben?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 01.03.2022

"Ein merkwürdiges Wesen, dieses Buch", meint Rezensentin Julia Schröder nach der Lektüre von Vladimir Vertlibs neuem Roman, der sie mit den Folgen digitalen und analogen Totalitarismus konfrontiert. Erzählt wird die Geschichte des tragikomischen Mittdreißigers Paul, Familienvater und arbeitsloser Flugzeugingenieur, der, während nationalistisch gesinnte Aufständige seine Heimatstadt belagern, als "Kommentarspalten-Troll" aktiv wird, resümiert die Kritikerin. Von beiden Seiten wird Paul öffentlich, vor allem in den sozialen Medien, gedemütigt, fährt Schröder fort. Dass es Vertlib einmal mehr um die großen Themen "Masse, Macht und Moral" geht, erkennt die Kritikerin zwar an, die Form dafür findet er in diesem zwischen "Satire, Zeitkritik und Entwicklungsroman" mäandernden Text aber leider nicht, meint sie.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.02.2022

Wüsste sie nicht um den Ernst der Lage, könnte Rezensentin Sabine Berking "herzhaft lachen" bei der Lektüre von Vladimir Vertlibs Roman, so gut gelinge diesem hier die "Persiflage" auf den Ukrainekonflikt. Der Roman spielt in einer osteuropäischen Hafenstadt (angelehnt an Mariupol, vermutet Berking) und erzählt vom fürsorglichen Familienvater Paul, der in populistische Hass-Foren im Internet gerät und dann Opfer einer Internetblamage wird. Wie Vertlib von diesem Antihelden, bald umgarnt von westlichen Pressevertretern, und von der vom Bürgerkrieg gebeutelten Stadt erzählt, in der Antisemitismus und Fremdenhass grassieren, beeindruckt die Rezensentin; insbesondere Vertlibs "bittere Ironie" und seinen "bissigen Sarkasmus" lobt sie.
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