Vratislav Mana

Heute scheint es, als wäre nichts geschehen

Roman
Cover: Heute scheint es, als wäre nichts geschehen
Karl Rauch Verlag, Düsseldorf 2019
ISBN 9783792002575
Gebunden, 432 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Tschechischen von Lena Dorn. Der junge Lehrer Ondřej Šmid kommt zur Feier des achtzigsten Geburtstags seines Großvaters nach Pilsen zurück. Statt der erwarteten verschlafenen Idylle wird er bei seinen Eltern mit Geheimnissen und Erinnerungen konfrontiert, die viele Jahre zurückliegen. Schnell drängt sich ihm die Frage auf, ob es Dinge in seiner Kindheit gibt, die ihm entgangen sind oder die er verdrängt hat. Ondřej beginnt, sich selbst und andere zu befragen, und die Fragmente der Erinnerungen setzen sich zusammen wie die bunten Elemente eines Zauberwürfels.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.03.2019

Rezensentin Susanne Lenz hat den Roman des Tschechen Vratislav Manak über einen Studenten der Prager Karls-Universität, der für seine Diplomarbeit Menschen interviewt, die an dem Arbeiteraufstand in den Pilsener Skodawerken von 1953 beteiligt waren, mit großem Interesse gelesen. Die Kritikerin hat nicht nur beeindruckt, dass die Familiengeschichte des Studenten, der ursprünglich aus Pilsen stammt, gekonnt mit den Erzählungen von Früher verwoben wird, sie hat auch die Wiedergabe der Zeitzeugenberichte, die der Student recherchiert, als sehr kunstvoll empfunden: Lebendig, stilistisch abwechslungsreich und historisch akkurat, wie Lenz findet, konnten sie nicht nur ihr geschichtliches Interesse befriedigen, sondern auch den Wahrheitsgehalt von Überlieferung überhaupt fraglich machen, lobt die Rezensentin.

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