Walter Kappacher

Die Amseln von Parsch

und andere Prosa
Cover: Die Amseln von Parsch
Müry Salzmann, Salzburg 2013
ISBN 9783990140734
Gebunden, 216 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Auf langen Spaziergängen entwickelt der Schriftsteller Gedanken und Bilder, ehe er sich an den Schreibtisch setzt. Was aber, wenn dann vor seinem Fenster eine Amsel ihren berückenden Balzgesang anstimmt und ihn dazu hinreißt, ihr pfeifend mit einer Tonfolge aus der "Schönen Müllerin" zu antworten? "Die Amseln von Parsch" nennt Walter Kappacher die ebenso witzige wie tiefsinnige Geschichte, die seiner Sammlung vermischter Prosatexte den Titel gibt. Ob er von der überforderten Sekretärin, die plötzlich verschwindet, erzählt oder von dem Salzburger Lehrer, der nach Jahren im Valdarno seine alte Geschichte sucht; ob er den Dichter Jean Paul portraitiert oder einen schön gemaserten Stein in seiner Hand; ob er zu Gerhard Amanshauser auf den Mönchsberg steigt oder Peter Handke am Mozartsteg trifft; ob er die Reviere seiner Kindheit abschreitet oder seine Träume mit Thomas Bernhard protokolliert: auch in der kleinen Prosa zeigt der Büchner-Preisträger seine Meisterschaft.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.02.2014

Auch wenn der Autor keine Satire kann, ist er für Lothar Müller die Entdeckung wert. Etwa in dieser Sammlung mit Prosastücken, teils Verworfenes aus Romanen und Erzählungen von Walter Kappacher, teils Kollegenporträts und autobiografische Anekdoten eines leidenschaftlichen Spaziergängers und Steinesammlers. Und was hat der Leser davon? Müller glaubt, diese Prosa lässt erahnen, woraus Literatur entsteht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.07.2013

Nach der Lektüre von Walter Kappachers Prosaband "die amseln von parsch" ist Rezensent Walter Hinck hin- und hergerissen. Begeistert liest der Kritiker etwa die titelgebende Geschichte, die äußerst fantasie- und reizvoll von einem Schriftsteller erzähle, der eines Morgens zu einer Tonfolge aus Schuberts Zyklus "Die schöne Müllerin" mit einer Amsel in den Wettstreit tritt. Ebenso amüsiert wie interessiert liest der Rezensent auch Kappachers selbstironische Rückblicke auf seine holprige Autorenkarriere oder seine pointierte Kritik am Kulturbetrieb. Insbesondere das herausragende Kapitel über den jüdischen Schriftsteller und Emigranten Erwin Chargaff hat den Rezensenten tief bewegt. Dennoch ist Hinck nicht von jedem der in den letzten Jahrzehnten entstandenen und hier versammelten Prosastücke des Büchner-Preisträgers gleichermaßen überzeugt: Einige literarische oder Landschaftsskizzen können das Niveau der übrigen Erzählungen leider nicht halten, urteilt der Kritiker
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