Walter Sauer

Von Soliman zu Omofuma

Afrikanische Diaspora in Österreich. 17. bis 20. Jahrhundert
Cover: Von Soliman zu Omofuma
Studien Verlag, Innsbruck - Wien - Bozen 2007
ISBN 9783706540575
Kartoniert, 269 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Im Rahmen der kontrovers geführten Diskussion über Asylpolitik und Integration spielt die zunehmende Migration von Afrikanern und Afrikanerinnen in die EU eine wichtige Rolle. In Österreich finden sich Verwaltungsbehörden, Gerichte und Medien insbesondere seit dem tragischen Tod des nigerianischen Schubhäftlings Marcus Omofuma am 1. Mai 1999 laufend mit nationaler wie internationaler Kritik konfrontiert. Gleichzeitig führen Hilfs- und Bildungseinrichtungen, aber auch kommunale Institutionen, Kirchen und Gewerkschaften Integrationsprojekte mit teilweise guten Erfolgen durch, und in einzelnen Bundesländern haben sich afrikanische Community-Strukturen mit eigenen Vereinen, Kulturaktivitäten und Firmen etabliert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.06.2007

Überraschende Entdeckungen macht Karl-Markus Gauß in diesem von Walter Sauer herausgegebenen Band über die afrikanische Diaspora in Österreich. Der Rezensent erinnert, um den Buchtitel "Von Soliman zu Omofuma" zu erklären an die Geschichten der beiden: Angelo Soliman, Mitte des 18. Jahrhunderts Diener und intellektueller Berater eines einflussreichen Fürsten, gilt als bekanntester Schwarzer Österreichs, Marcus Omofuma, nigerianischer Asylbewerber, erstickte auf seinem Abschiebeflug an den Folgen einer Fesselung mit Klebeband, wie der Referent berichtet. Karl-Markus Gauß würdigt die differenzierten Beiträge des Bandes, die sich einem breiten Spektrum historischer und kultureller Aspekte widmen. Die Beiträge legen "überraschende Bezüge" offen und plädieren für eine Auseinandersetzung mit der in Zukunft anwachsenden Migration von Afrika nach Europa, wie der Rezensent lobend herausstellt.