Yecheskiel Cohen

Das misshandelte Kind

Ein psychoanalytisches Konzept zur integrierten Behandlung von Kindern und Jugendlichen
Cover: Das misshandelte Kind
Brandes und Apsel Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783860997925
Gebunden, 259 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben und mit einem Vorwort von Sibylle Drews. Dieses Buch ist der Behandlung von Borderline- und anderen Störungen von Kindern und Jugendlichen gewidmet. Der Psychoanalytiker Yecheskiel Cohen integriert seine langjährigen Erfahrungen in ein Behandlungskonzept, dessen Prinzipien er mit seinen Mitarbeitern am Bnai Briith Residential Treatment Center in Jerusalem, erfolgreich entwickelt hat. Cohens Behandlungskonzept und seine praktische Umsetzung im Alltag der Kinder und Jugendlichen stimmen mit den Ansichten des Psychoanalytikers Donald W. Winnicott überein.
Ausgehend von der zerstörerischen Macht, den der Mangel eines potential space - d.h. eines Raumes, in dem das Kind sich von Geburt an in seinen Potentialitäten erst entfalten kann - auf die frühe psychische Entwicklung hat, legt der Autor zahlreiche Beispiele auf unterschiedliche Weise misshandelter Kinder vor. Mögen die Lebensbedingungen dieser Patienten zum Teil auch Spiegel der schwierigen Geschichte Israels, der Einwanderungsprobleme und dem bedrohten Leben dort sein, so kennen auch wir katastrophale Lebensbedingungen und schwer beeinträchtigte psychische Entwicklungen von Kindern und Jugendlichen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.09.2004

Überall auf der Welt, wo stabile Verhältnisse zusammenbrechen, wo Migrationsprozesse ganze Bevölkerungen umwälzen, werden Kinder zu Opfern und damit - zu Tätern. Caroline Naubaur empfiehlt deshalb mit großer Eindringlichkeit das Buch des israelischen Psychoanalytikers Yecheskiel Cohen, der dreißig Jahre lang eine therapeutische Einrichtung für die "Verwahrloste Jugend" leitete; es versammelt seine Schriften aus vielen Jahren und erscheint in dieser Form nur in Deutschland, was die Rezensentin als wichtigen Fingerzeig versteht, denn "Migrations- und Verwahrlosungsprobleme gibt es weltweit und damit auch für uns und zwar in viel größerem Umfang, als unsere Gesellschaft es sich klarmacht". Doch noch immer würden solche Einrichtungen nicht ausreichend gefördert, mit den immer gleichen Begründungen: Es sei kein Geld da, sie kommen nur einigen zugute, und außerdem können sie nicht die Ursachen bekämpfen. Cohens Buch könne hier wirken, indem es Ansätze für die Behandlung aufzeigt und Irrtümer beseitigt, aber auch, indem es das Ausmaß des Problems klarmacht. Denn Kindesmissbrauch, so argumentiert er, liegt schon vor, wenn der Raum zur Entwicklung, der "potential space", nicht gewährt wird oder gewährt werden kann, erklärt die Rezensentin.
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