Zoulfa Katouh

All die Farben, die ich dir versprach

(Ab 16 Jahre)
Cover: All die Farben, die ich dir versprach
Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2022
ISBN 9783751300476
Gebunden, 400 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Rasha Khayat. Die junge Salama lebt inmitten der syrischen Revolution in Homs. Sie hilft im Krankenhaus aus, muss dort aber oft hilflos zusehen, wie Menschen sterben. Während ihr Land zerbricht, sucht sie fieberhaft nach Möglichkeiten, Syrien zu verlassen. Auch um ihre schwangere Schwägerin Layla, die einzige Überlebende ihrer Familie, in Sicherheit zu bringen. Im Krankenhaus lernt Salama den jungen furchtlosen Kenan kennen. Die beiden verlieben sich, doch Kenan will bleiben und mit Internetvideos auf das Leid in seinem Land aufmerksam machen. Salama muss sich entscheiden: zwischen Sicherheit und ihrer großen Liebe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.02.2023

Was tun, wenn Bürgerkrieg herrscht? Die Zerrissenheit zwischen schutzsuchender Flucht und Gewissensbissen, die zum Bleiben und Helfen überzeugen wollen, kann Rezensentin Luise Weidlich bei der jungen Salama lesen, die in Syrien aufgrund des Krieges auf einen Schlag erwachsen werden muss. Das ist zwar bedrückend, meint Weidlich, aber die emotionale Belastung, die die Protagonistin beispielsweise erlebt, wenn sie daran denkt, Freundinnen in der Gefahrenzone zurücklassen zu müssen, ist nun auch keine ganz neue Geschichte. Ohne sich in politischen Details zu verheddern, liefert Zoulfa Katouh laut Kritikerin hier trotzdem ein wichtiges Buch, das dem Publikum die immer noch schwelenden Konflikte in Syrien näherbringt und wieder ins Gedächtnis ruft, hofft sie.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.12.2022

Mit "All die Farben, die ich Dir versprach" hat Soulfa Katouh einen grandiosen und zugleich aufwühlenden Roman geschrieben, dem man kaum anmerkt, dass es sich um ein Debüt handelt, findet Rezensentin Sylvia Schwab. Darin erzählt die syrisch-stämmige Kanadierin aus dem Alltag zweier junger Menschen in der vom Krieg gebeutelten syrischen Stadt Homs. Beide - Salama und Kenan - haben schreckliche Verluste erlitten, aus denen sich große Verantwortung ergibt. Beide müssen eine zentrale, eigentlich unmögliche Entscheidung treffen: Bleiben und helfen oder fliehen und jene retten, die noch gerettet werden können? Katouh erzählt von diesen Konflikten und dem Leben zwischen Ruinen, zwischen Toten und Verletzten, zwischen einem Angriff und dem nächsten so lebhaft, so anschaulich und oft "verstörend konkret", dass Schwab jede Einzelheit vor ihrem inneren Auge sehen kann. Nur an wenigen Stellen scheint der Roman noch etwas unausgereift: Eine der Figuren wirkt allzu karikiert, und die Geschichte von Samalas bester Freundin endet etwas unbefriedigend. Großartig und unbedingt empfehlenswert bleibt dieses Buch dennoch, betont die begeisterte Rezensentin.