In einem ganz wundervollen Artikel
erklärt die Mathematikerin Sarah-Marie Belcastro, wie man
mathematische Objekte strickt. "Sie mögen sich fragen, warum irgendjemand das wollen sollte. Ein Grund ist, dass die fertigen Objekte sehr
gute Lehrhilfen sind. Ein gestricktes Objekt ist flexibel und kann physisch manipuliert werden, anders als schöne und mathematisch perfekte Computergrafiken. Und der Prozess selbst bietet einige Erkenntnis: Indem man ein Objekt
neu erschafft, nicht dem Muster eines anderen folgend, kommt man zu einem tiefen Verständnis. Die Kunst, die körperliche Version einer Abstraktion zu schaffen, setzt voraus, dass man die
Struktur der Abstraktion gut genug verstanden hat, um zu entscheiden, welche Eigenschaften hervorgehoben werden müssen. Solche Entscheidungen sind ein entscheidender Teil des Designprozesses, aber damit die Einzelheiten Sinn ergeben, müssen wir das
Stricken geometrisch betrachten." (Links im Bild eine
Kleinsche Flasche. Illustration von Barbara Aulicino, Foto von Austin Green)