Nun sorgt
Ernst Nolte für Debatten in Ungarn. In Reaktion auf einen
Artikel vom 13. Juni in der Tageszeitung
Nepszabadsag über
Ernst Noltes Besuch im Budapester "Haus des Terrors" erschien in der
ES eine mit "ein Überlebender" unterzeichnete
Glosse, in der Nolte und der Leiterin dieses Hauses vorgeschlagen wird, "die Gaskammern, die mit einem leichten Tod locken, doch
einmal auszuprobieren". Dies löste eine längere Diskussion aus, die von
Empörung über den "Überlebenden" bei
Maria Schmidt (Direktorin des "Hauses des Terrors") und
Andras Gero bis zur
Verteidigung des "Überlebenden" bei
Tamas Koltai reicht. Koltai findet, wer sich über so einen Vorschlag empöre, setze "ein Gleichheitszeichen zwischen
wirkliche und virtuelle Tötung". Gegen Koltais Bezeichnung "simpler Schuft"
setzte sich wieder
Nolte zur Wehr: "Nur absichtlich Unwissende oder
Agitatoren können bestreiten, dass die Verfolgung der
'Bourgeoisie' in Russland viel härter und gnadenloser war als die Verfolgung der Juden in den ersten Jahren des 'Dritten Reichs'." Gegen Noltes These, ohne die Vernichtung der Bourgeoisie hätte es keinen Holokaust gegeben,
wendet sich in dieser Woche
Andras Hanak, der Nolte vorwirft, "Hitlers Taten und Schriften auf die psychiatrische Couch" zu setzen.
Laszlo Karsai hält den Vergleich dieser Vernichtungsaktionen in
Russland und dem
Dritten Reich für grundsätzlich falsch: Durch seinen Vergleich erschaffe Nolte erst "den 'zu Recht' vor den (judeo-) Bolschewiken
zitternden Nazi. Nicht die Nazis zitterten vor den Bolschewiken, sondern
Nolte fürchtete sich übermäßig vor seinen radikalisierenden linksgerichteten Schülern, und diese Furcht projizierte er auf
Hitler und die Nazis."