In einem Interview aus dem Jahr 1993
erzählt die im November verstorbene
Schriftstellerin Magda Szabo, wie sie ihr erstes Manuskript vor der Geheimpolizei verstecken musste, bis sie es zu ihrem deutschen Verleger schmuggeln konnte. "Mirza von Schüchting erzählte mir, sie habe die Möglichkeit, das Manuskript einem
Jugendfreund und Experten zukommen zu lassen. 'Darf ich fragen, was deinen Freund zu einem Experten macht', fragte ich, 'hat er Ahnung von Literatur?' 'Ja, einige', antwortete sie. 'Du hast vielleicht von ihm gehört: Sein Name ist
Hermann Hesse.' Hesse war Lektor beim Fischer Verlag. 'Fein', sagte ich, 'also legen wir das Manuskript in den Schoß Gottes und gucken was passiert'. Hesse erklärte den Verlegern, wenn sie Frau Szabo kaufen wollten, sollten sie
absolut alles kaufen, einschließlich der noch nicht geschriebenen Bücher. Und das passierte. Es war ungewöhnlich für ein Buch aus einem sozialistischen Land, auf den Klassenkampf loszugehen, die Friedensprediger und die denunzierte kalvinistische Kirche - ganz zu schweigen davon, dass der Parteisekretär eines Theaters als
Idiot porträtiert wird. Also sagte der deutsche Verleger: 'Diese Frau ist wie für uns gemacht. Sie ist mutig wie der Teufel und unglaublich impertinent.'"
Online lesen darf man außerdem ein
Interview mit dem
Liszt-Biografen Alan Walker, der 2002 die bisher unveröffentlichten
Tagebücher der Listz-Schülerin Lina Schmalhausen herausgebracht hat. Sie erzählt darin eine ganz andere, hoch subjektive Version der
letzten zehn Tage von Franz Liszt. "Diese Geschichte musste erzählt werden, denn alles, was frühere Biografen über den Tod von Liszt sagten, war lächerlich und absurd - wir haben das alles viel zu lange geglaubt."