Magazinrundschau - Archiv

Mustard

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 10.03.2015 - Mustard

Auch wenn es schon etwas länger online steht: Interviews mit Alan Moore sind immer eine wahre Freude, insbesondere wenn er einmal so ungezügelt plaudern darf, wie in dem epischen Gespräch, das Alex Musson im Verlauf mehrerer Jahre mit dem exzentrischen Comicautor für das britische Comedymagazin Mustard führen konnte. Wir erfahren etwa, warum er die Filmindustrie und deren Erzeugnisse noch immer für eine Ausgeburt des Teufels hält: "Das Problem besteht darin, dass Comics, wenn man sie lediglich im Verhältnis zum Kino betrachtet, nicht mehr sein können als Filme ohne Bewegung und ohne Ton. Mit "Watchmen" wollte ich Elemente erkunden, die unverfilmbar sein würden, die man einzig im Comic anstellen kann. Also haben wir, um nur ein Beispiel zu nennen, auf mehreren Ebenen gelagerte Narrative, mit einem kleinen Jungen, der ein Comicheft liest, während ein Zeitungshändler sich daneben in rechtsextremem Sermon ergeht, während im Hintergrund andere Dinge geschehen, alles gleichzeitig und miteinander verbunden ... Sicher, was ich so gehört habe, mag es toll sein, die Bilder von Zeichner Dave Gibbons nun auf der großen Leinwand nachgestellt zu sehen... Nun ist es wohl, mal ganz hartherzig ausgedrückt, eine gute Sache, dass es jetzt diese Kinderversion für all jene gibt, die nicht in der Lage sind, einem Superheldencomic aus den Achtzigern zu folgen." Unser Kritiker kam zu ganz ähnlichen Schlüssen.