Magazinrundschau - Archiv

Open Letters Monthly

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 30.07.2013 - Open Letters Monthly

Victoria Best porträtiert die großartige, 1965 im Alter von 48 Jahren gestorbene Autorin Shirley Jackson. "Ihre sechs Romane und die Kurzgeschichtensammlung teilten ein Thema, so Jackson, 'ein Beharren auf der unkontrollierten, unbeobachteten Boshaftigkeit menschlichen Verhaltens'. Sie schrieb hervorragende Erzählungen, die durch den Spiegel gingen und dahinter nicht einfach nur Absurdität fanden, sondern Böswilligkeit. Das Umschalten geschah im Nu, ein gleißender Blitz, der das Farbbild in sein Negativ verwandelte. ... Ihre berühmteste Erzählung, 'Die Lotterie' ist dafür das perfekte Beispiel. Sie erzählt die Geschichte gewöhnlicher Menchen in einer Stadt, die nach alter Tradition zusammenkommen um Lose zu ziehen. Als eine Hausfrau ein Stück Papier mit einem schwarzen Punkt hochhält, drehen sich ihre Nachbarn bedächtig und begierig zu ihr um und steinigen sie. Die Erzählung rief bei ihrer Veröffentlichung 1948 im New Yorker Empörung hervor. Leserbriefe an das Magazin nannten sie 'grauenhaft' und 'einen neuen Tiefpunkt menschlicher Schlechtigkeit'. Aber Jackson zitierte lieber die Leserbriefe, die 'wissen wollten, wo diese Lotterie stattfindet und ob man zugucken könne'.
Stichwörter: Jackson, Shirley