Juan Alberto Cedillo
berichtet von "Kollateralschäden" des Krieges der
Drogenkartelle gegen die mexikanische Zivilgesellschaft: "Nach der Welle von Ermordungen und Entführungen von Universitätsangehörigen durch das organisierte Verbrechen im besonders stark vom Terror betroffenen
Nordosten Mexikos wandern zahlreiche
Studenten in andere Landesteile oder die USA ab. Ihre bisherigen Lehrstätten stellten derweil vorläufig oder auch endgültig den Lehrbetrieb ein. Manchen war von Angehörigen der Kartelle "Schutz" gegen monatliche Zahlungen von bis zu 350 000 Pesos angeboten worden. Die Zweigstelle der
Universidad del Valle de México in Reynosa wurde mehrere Tage lang unter militärische Bewachung gestellt. Kaum waren die Soldaten wieder abgezogen, wurde der
Campus von Kriminellen überfallen. Lehrer der
Universidad Autónoma de Tamaulipas wiederum müssen regelmäßig Beträge an die Drogenkartelle abführen, während die Studenten gezwungen werden, Lose von Lotterien zu erwerben, deren Preise niemals ausbezalt werden."