Magazinrundschau - Archiv

The Times

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 22.04.2008 - The Times

Drei-Sterne-Koch Heston Blumenthal soll die englische Kette "Little Chef" - berühmt für ihr "olympisches" Frühstück - menümäßig aufmöbeln. Das trieb kürzlich Michael Henderson im Telegraph auf die Palme, der ein Sinken seiner Cholesterinwerte fürchtet. Das English Breakfast ist ein Killer, ruft ihm nun Giles Coren in der Times zu. Kein Wunder, dass die "feckless British fatties" bei der Olympiade keine Goldmedaille mehr gewinnen. Das frittierte English breakfast mit all seinem Speck, seinen Würstchen und Spiegeleiern "ist in der Industriellen Revolution erfunden worden, als eine Art Energiestoß für eine Arbeiterklasse, die tatsächlich noch arbeitete. Sie aßen 3.000 Kalorien am Morgen, die Mittags schon wieder verbrannt waren. Oder sie starben, wenn die Mine einstürzte. Aber du verbrennst keine 3.000 Kalorien, wenn Du einen Gabelstapler fährst, oder wenn Du bei Argos an der Hotline sitzt, oder wenn du Deine Behindertenrente verzockst." Corens Frühstücksempfehlung: Porridge.

"Finger weg von meinen Würstchen, Coren", knurrt Ross Anderson etwas weiter unten zurück. "Der Restaurantkritiker der Times kann meisterhaft mit Worten umgehen, aber wenn das etymologische Feuerwerk abgebrannt ist, was bleibt? Eine Predigt, das ist alles, eine Predigt der schlimmsten Sorte, wie sie die Kontrollfreaks des Kindermädchenstaats halten, die dieses Land in ein freudloses puritanisches Höllenloch verwandeln, regiert von Fahrradfahrern, die ihr eigenes Tofu stricken, wo ein Glas Wein als Alkoholeinheit gilt und für das Anzünden einer Kippe die sofortige Todesstrafe wegen Babymord droht." Andersons Frühstücksempfehlung: An Werktagen zwei doppelte Espressi und eine Selbstgedrehte, am Wochenende dann "The Full English" - mit Zutaten vom Biobauern.