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1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 18.12.2017 - Vogue

Mimi O'Donnell, Philipp Seymour Hoffmans Witwe, erinnert sich an ihre gemeinsame Zeit mit dem 2014 an Heroinmissbrauch gestorbenen Schauspieler - daran, wie sie sich in der Branche kennen- und liebengelernt haben, wie beider Karrieren Fahrt aufnahm und wie Hoffmans eigentlich überwunden geglaubte Heroinabhängigkeit aus seinen frühen 20ern wieder aufflammte. Eine bewegende Erinnerung: "Die Leute gaben mir alle möglichen Ratschläge - jeder fischte im Dunkeln. Einige rieten mir dazu, die Kinder von ihm fernzuhalten. Der Stadthistoriker Lewis Mumford hat einmal gesagt: 'In der Stadt wird Zeit sichtbar.' In der Zeit als Phil wieder mit Heroin anfing, war der Freedom Tower fast fertiggestellt - ein neues Gebäude anstelle des früheren World Trade Center. Ich erinnere mich, wie ich den Hudson River entlang spazierte, zu dem Gebäude hinüber blickte und bemerkte, dass unsere Beziehung die Zeit vom Fall der Twin Towers am 11. September bis zur Errichtung des neuen Turms an der selben Stelle umfasste. Da beschloss ich, eine Entscheidung zu treffen, sobald das Gebäude vollendet ist. Ich fühlte mich, als würde ich ertrinken, doch das gab mir Halt. ... Als Phil im November aus dem Entzug nach Hause kam, wollte er nüchtern bleiben - mehr als alles andere. Drei Monate lang blieb er es auch. Doch der Kampf war herzzerreißend anzusehen. Zum ersten Mal bemerkte ich, dass die Sucht größer war als wir beide. Ich senkte meinen Kopf und dachte mir, das kann ich nicht richten. Es war der Moment, in dem ich losließ. Ich sagte ihm: 'Ich kann nicht ständig ein Auge auf Dich werfen. Ich liebe Dich, ich bin hier für Dich, und ich werde es immer sein. Aber ich kann Dich nicht retten.'"