Friedrich Ani
Süden
Roman
Droemer Knaur Verlag, München 2011
ISBN 9783426199077
Gebunden, 368 Seiten, 19,99 EUR
ISBN 9783426199077
Gebunden, 368 Seiten, 19,99 EUR
Klappentext
Es ist der Anruf seines vor Jahrzehnten verschwundenen Vaters, der Tabor Süden von einem Tag auf den anderen nach München zurückkehren lässt. Ziellos läuft er durch die Stadt auf der Suche nach einem hinkenden alten Mann. Er heuert als Detektiv an und wird gleich mit dem schwierigsten Fall der so erfolgreichen Detektei betraut: Raimund Zacherl, ein Wirt aus Sendling, ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden, nachdem er sich, scheinbar ohne Grund, vollkommen verändert hatte. Aus dem leutseligen Wirt war ein verschlossener Grübler geworden. Was hat den Zacherl dazu bewogen, seinen "Containeralltag" zu verlassen? Mit seinen eigenwilligen Methoden findet Süden die Spur des Wirts und verfolgt sie bis nach Sylt und schon längst hat er begriffen, dass niemand den Mann wirklich kannte.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.05.2011
Eingenommen ist Christoph Haas von Friedrich Anis neuem Roman, in dem der ehemalige Münchner Hauptkommisar Tabor Süden reaktiviert wird. Dieser kehrt nach Jahren zurück nach München, um als Privatdektiv den verschwundenen Wirt Raimund Zacherl und seinen eigenen Vater zu finden. Wie der ebenso melancholische wie trinkfeste Süden Verdächtige durch Schweigen zum Reden bringt, hat Haas wunderbar gefallen. Die Mischung von Zuhören, Reden, Trinken und Schweigen erinnert ihn eher an psychotherapeutische Sitzungen als an Vernehmungen oder Verhöre. Dem Roman hätte in seinen Augen allerdings etwas weniger Drang nach sprachlicher Brillanz gut getan, begegnet Süden doch überall Leuten, die "existenzialistische Bonmonts" von sich geben. Als Porträt Münchens kommt der Roman in seinen besten Momenten nach Ansicht des Rezensenten an Wolfgang Koeppens "Tauben im Gras" heran.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.04.2011
Eingenommen ist Rezensentin Katharina Granzin für Friedrich Anis Krimi, "der eigentlich gar keiner ist". Die Geschichte um den melancholischen Privatdetektiv und ehemaligen Kommissar Tabor Süden, der einen verschwunden Kneipenwirt finden soll, zugleich aber seinen eigenen Vater sucht, scheint ihr bei aller Traurigkeit auch irgendwie "seltsam schön". Das liegt in ihren Augen auch an der "lebensklugen Ironie" und der "sprachlichen Weisheit" von Anis Prosa, die bei aller Melancholie Trost vermittele. Auch die Figuren, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben, haben sie beeindruckt.
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