In Italien muss sich die Tageszeitung
Domani mit einer Klage des Staatssekretärs im Arbeitsministerium, Claudio Durigon, herumschlagen. Und sie ist nicht die einzige,
berichtet Michael Braun in der
taz: "
Verleumdungsklagen von Politiker*innen gehören mittlerweile zum Alltag des Redaktionsgeschäfts. Im November 2022 war es
Ministerpräsidentin Meloni selbst, die Schadensersatz in Höhe von 25.000 Euro einklagte, weil sie sich durch einen
Domani-Artikel verleumdet sah, in dem ihr vorgeworfen wurde, sie habe in der Frühphase der Coronapandemie einem Unternehmer und Parteifreund bei dessen Maskengeschäften per Anbahnung nützlicher Kontakte unter die Arme gegriffen. Die Verhandlung steht noch an. Allerdings wäre es verfehlt, in diesen letzten Fällen den Beweis dafür zu sehen, dass unter der seit Oktober 2022 in Italien regierenden Rechten die Pressefreiheit unter Druck gerät. Es ist schlimmer: Die Unsitte der auf Einschüchterung zielenden Klagen hat eine
lange Tradition und wird einfach fortgesetzt." Wie das Beispiel des linken Politikers
Matteo Renzi zeigt, der den
Corriere della Sera - erfolglos - auf 200.000 Euro Schadenersatz wegen der Bekanntgabe unliebsamer Fakten zur Parteienfinanzierung verklagt hatte.
Am Weltfrauentag feierte man bei
Burda ausgelassen Geschlechtergerechtigkeit und Sichtbarkeit von Frauen, einen Tag zuvor hatte man "der
gesamten Grafikabteilung der
Bunten gekündigt, 14 Angestellten, davon 12 Frauen, auch den leitenden Art-Directoren", weiß Aurelie von Blazekovic in der
SZ. Der Gesamtbetriebsrat des Verlags "vermisst eine glaubwürdige Strategie für die Printmarken und eine Zukunftsperspektive im Digitalen. Die Furcht in der Belegschaft, dass der Verlag Marken wie die
Bunte und den
Focus verkommen lässt, bahnte sich schon vor der Verkündung der Sparmaßnahmen an. Vor einigen Wochen wandte sich der Gesamtbetriebsrat in einem dreiseitigen Brief an die Geschäftsführung des Verlags. In ihm heißt es, man sei 'zunehmend besorgt', habe 'Sparrunden ertragen,
unter Outsourcing gelitten und Personalabbau hinnehmen müssen', unter anderem die Schlussredaktionen seien abgeschafft worden."