Adam Thorpe

Taktverschiebung

Roman
Cover: Taktverschiebung
Atrium Verlag, Hamburg 2007
ISBN 9783855357598
Gebunden, 556 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Matthias Müller. Jack lebt mit seiner Frau Milly, einer reichen Erbin, im vornehmen Londoner Viertel Hampstead. Einst war er der vielversprechendste Komponist Großbritanniens. Nun ist er in einer Schaffenskrise, seine Karriere im freien Fall. Jack reist für drei Wochen nach Estland, um im Land seines Idols Arvo Pärt seine Inspiration wiederzufinden. Er lernt eine Kellnerin kennen, Kaya, es entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre. Als er abreist, ist alles vorbei. Es ist das Jahr 2005, London wurde gerade von terroristischen Anschlägen erschüttert. Sechs Jahre nach Jacks Reise nach Tallin holt ihn die Vergangenheit mit einer Wucht ein, die sein Leben - und auch Millys - vollständig durcheinander wirft. Jack sieht keine andere Möglichkeit, als nach Tallin zu reisen, um die Angelegenheit zu klären und die Wahrheit herauszufinden. Als er ankommt, ist es zu spät.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.12.2007

Nicht erwärmen kann sich Friedhelm Rathjen für Adam Thorpes neuen Roman "Taktverschiebung". Zwar schätzt er den Autor in seinen anderen Romanen als "Meister der Sprachbeherrschung". Im vorliegenden Buch über den ebenso selbstgerechten wie selbstmitleidigen Komponisten Jack Middelton aber bleibt Thorpe zu Rathjens Bedauern weit hinter seinem Können zurück. Das Buch wimmelt in seinen Augen nämlich nur so von Kitsch, Krampf und Klischees. Er räumt durchaus ein, dies sei vielleicht konsequent, weil auch die Hauptfigur verkrampft handelt, kitschigen Träumen nachhängt und ein klischeehaftes Leben führt. Doch besser macht es das Buch für ihn nicht. Middelton wäre seines Erachtens ein guter Gegenstand für eine Satire gewesen. Satirisch scheint Rathjen das Buch allerdings nur sporadisch und dann auch nicht auf Kosten dieser Figur, sondern auf Kosten von Nebenfiguren, die ihm sowieso wie Karikaturen erscheinen.