Adelbert von Chamisso

Die Gauner

Galerie der pfiffigsten Schliche und Kniffe berüchtigter Menschen
Cover: Die Gauner
Matthes und Seitz, Berlin 2007
ISBN 9783882218848
Gebunden, 156 Seiten, 16,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Gerd Schäfer. Adelbert von Chamisso hat in dieser Geschichtensammlung eine Art Grimms Märchenschatz zusammengetragen: Er präsentiert ein Panoptikum der Halunkerei. Belustigt, lakonisch und unvoreingenommen erzählt er von großen und kleinen Gaunereien. In einer wundervollen Sprache, einem völlig eigenständigen Ton, der Märchen, Volkssage und Bericht zugleich entlehnt ist, lesen wir Verblüffendes und Empörendes über zwei Gauner, die sich vor Gericht bringen lassen, um dort sowohl den Richter als auch die Gerichtsdiener zu bestehlen. Auch von einem Huhn wird berichtet, das wie der Papst gerufen wird und dessen Besitzerin die Inquisition droht. Wir erfahren etwas über eine trickreiche Verführung, einen Ehebruch und die Bestrafung der Untreue. Über eine seltsame Höllenmaschine, aber auch Neues über Robin Hood und Falstaff.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2007

Ganz amüsiert ist Rezensent Thomas Wagner über diese spät wiederentdeckte "kleine Gaunerschrift" von Chamisso. Er erzählt uns einige dieser Geschichten und auch ein wenig von der Fluchtgeschichte von Chamissos Eltern und seinem eigenen Wanderleben. Er berichtet von der Wiederentdeckungsgeschichte dieser "Kuriosität" in Sachsen-Anhalt, die im Nachwort von Gerd Schäfer genauer nachgezeichnet wird. Wagner betont, dass Chamisso ganz offensichtlich der "Umverteilung des Eigentums" frühromantisch-freundlich gegenüber stand. Den Dichter habe "die Kunst der Täuschung" interessiert, und die komme in den sechsunddreißig hier vorliegenden Geschichten oft im Gewand der "Beredsamkeit" daher. Insofern sei der Gauner wohl ein "missratener Bruder des Künstlers", so der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 13.08.2007

Cornelia Jentzsch feiert die Edition von Adalbert von Chamissos Porträtsammlung "Die Gauner", die bislang nur in einer unzureichenden und zudem vergriffenen Publikation von 1936 veröffentlicht worden war, als sensationell und findet, dass die Geschichten nach wie vor nichts von ihrer Frische und ihrem Unterhaltungswert verloren haben. Chamisso Porträts der berüchtigten Kriminellen seiner Zeit lassen deutlich werden, dass sich bei den Grundlagen unsauberer Aktivitäten seit der Romantik nicht viel geändert hat, so die Rezensentin, die ihr Vergnügen an der untergründigen Gesellschaftskritik hat, die in den Kriminellenporträts mitschwingt.