Adonis

Gewalt und Islam

Gespräche mit Houria Abdelouahed
Cover: Gewalt und Islam
Sujet Verlag, Bremen 2016
ISBN 9783944201870
Gebunden, 190 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Christine und Neïl Belakhdar. Der Gesprächsband des syrisch-libanesischen Lyrikers Adonis und der Psychoanalytikerin Houria Abdelouahed hat in Frankreich viel Aufsehen erregt. Auch hierzulande wurde Adonis 2016 im Rahmen der Verleihung des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises kontrovers diskutiert. In ihrem Gespräch geht es um das Verhältnis zwischen Religion und Politik und dem modernen arabischen Menschen, der sich laut Adonis nicht entwickeln kann, solange der Islam seinen starken Einfluss auf alle Bereiche des Lebens in der arabischen Welt ausübt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.11.2016

Rezensent Alexander Flores seufzt: Dass der syrische Lyriker Adonis, der als ausgewiesener Kenner der arabisch-islamischen Geistesgeschichte einst an die revolutionäre Seite des Islam glaubte, nun ein Buch veröffentlicht, in dem er von Gewaltverherrlichung im Koran, grausamen Höllenstrafen und Unterdrückung von Frauen alle "einschlägigen" negativen Stichworte abarbeitet, findet der Kritiker enttäuschend. Das in diesem Buch dokumentierte Gespräch zwischen Adonis und der marokkanischen Psychoanalytikerin Houria Abdelouahed bildet lediglich die salafistische Variante des Islam ab, klärt der Kritiker auf. Es gibt, so der Rezensent, doch auch andere Varianten (die allerdings in der arabischen Welt kaum toleriert werden). Und anders als Adonis setzt der Rezensent seine Hoffnung immer noch auf die Kräfte die Veränderung, die die fast überall gescheiterte Arabellion prägten.