Alan Bennett

Miss Fozzard findet ihre Füße

Cover: Miss Fozzard findet ihre Füße
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783803112767
Gebunden, 144 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ingo Herzke. Der alltägliche Kampf um den besten Platz in der Kantine, Tragödien hinter Ligusterhecken und Intrigen in der Auslegewaren- Abteilung: Bennetts britische Helden sind uns näher, als wir denken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.07.2011

Die hier versammelten Geschichten sind ursprünglich für Radio und Fernsehen entstanden und sind in dem Band auch nur als Dialoge mit Szenenanweisungen abgedruckt. Durchaus beeindruckend allerdings findet der Rezensent Tobias Döring sie auch so. Es geht auf den ersten Blick um recht gewöhnliche Kleinbürgerleben. Eine Frau, deren einziger Luxus die Fußpflege ist. Eine Kaufhausangestellte, die ihren schwerkranken Bruder versorgt. Diese Eindrücke jedoch täuschen. Es tun sich hinter dem Alltag dieser Figuren Abgründe auf. Aber auch in diesem Abgründigen erschöpfen sich, so Döring, diese "Mini- oder Monodramen" nicht. Alles bleibe deutungsbedürftig - und lohne, weil Bennett sich ein weiteres Mal als "Meister der kleinen Form" erweise, die Mühe des Mitdenkens sehr.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.04.2011

Also, langweilig ist das nie für Christine Pries, wenn sie Alan Bennett liest. Ein bisschen die eigene Fantasie gemäß des Autors Regieanweisung gebraucht und schon sind den Perversionen und Lastern der Figuren in den hier versammelten Kurzgeschichten alle Grenzen genommen. Grell lebendig findet Pries sie, und auch ein bisschen theatralisch. Und doch ist die Pointe, auf die sie hinauslaufen für die Rezensentin stets überraschend und von einer Skurrilität, die ihr den Atem nimmt. Die Pointe der Bennett'schen Kabinettstückchen aber entdeckt sie weniger im realistischen Detail, denn in der Haltung der Figur. Pries findet sie entweder komisch oder bestürzend.