Alan Bennett

Vatertage

Beziehungsgeschichten
Cover: Vatertage
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783803112439
Gebunden, 93 Seiten, 13,90 EUR

Klappentext

Aus dem Emglischen von Ingo Herzke. Auch Väter haben ihre Tage: Der Vater von Mr. Midgley triumphiert noch über sein Ende hinaus, der Vater von Mr. Bennett dagegen übertreibt seine Menschenscheu am Ende nun wirklich. Mr. Midgley hat den Tod seines Vaters schon oft herbeiphantasiert und sich selbst durchaus eine aktive Rolle dabei zugedacht. Am Ende läuft es aber doch ganz anders ab, als er es sich vorgestellt hat, und der Alte erweist sich ihm noch im letzten Moment als überlegen: Er schlägt genau dann ein letztes Mal die Augen auf, als der Sohn seinen Platz am Krankenbett mit dem im Bett der Krankenschwester vertauscht hat. Und seine letzten Worte zeugen von geradezu perfider Vaterliebe ... Von ganz anderem Kaliber ist dagegen Mr. Bennett sen., ein liebender Gatte, der keine Sekunde der Besuchszeit am Krankenbett seiner Frau verpassen möchte. Ein schüchterner Mann, der es nur unter gutem Zureden schafft, den Führerschein zu machen und sich in den Dschungel der Straßen zu stürzen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.2007

Rezensentin Anja Hirsch kann überhaupt nicht verstehen, warum Alan Bennett hierzulande noch immer wie ein Geheimtipp gehandelt wird, in Großbritannien werde sein "scharfer Humor" schließlich ebenso geschätzt wie seine "kontaktgestörten, etwas unglücklichen" Figuren. Dankbar nimmt Hirsch also dieses neue Buch auf, dass zwei Erzählungen enthält - "Vater, Vater lichterloh" und "Mr. Bennett sen.". In beiden, meint Hirsch, könne man Bennetts Minimalismus, seine knappen Dialoge, "kuriosen Gesten" und tolle Pointen in Reinform genießen: In "Vater, Vater lichterloh" gehe es um den im Sterben liegenden Vater, oder eigentlich nicht, denn vom Erzähler werde er keines Blickes gewürdigt. In der wesentlich "intimeren" Geschichte "Mr. Bennett sen." geht es um Scham, Schüchternheit und den Nervenzusammenbruch von Mrs. Bennett.
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