Alexander Demandt

Marc Aurel

Der Kaiser und seine Welt
Cover: Marc Aurel
C.H. Beck Verlag, München 2018
ISBN 9783406718748
Gebunden, 592 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Mit 44 Schwarz-Weißabbildungen und 18 farbigen Abbildungen im Tafelteil, drei Karten und einem Stammbaum. Keinen römischen Kaiser kennen wir so genau wie Marc Aurel - und nur wenige Historiker sind so vertraut mit den außergewöhnlich reichen Quellen zu seinem Leben wie Alexander Demandt. In seinem jüngsten Werk stellt er uns den berühmten Philosophenkaiser und dessen krisengeschüttelte Epoche vor Augen. Alexander Demandt erklärt die Grundlagen des römischen Staatswesens, beschreibt die Kämpfe mit den Parthern und den Donaugermanen, den Vorboten der Völkerwanderung, sowie die Christenprozesse - trotz der Humanisierung des Rechts. Schließlich führt er uns ein in die Gedankenwelt des Kaisers, die uns nicht zuletzt dank dessen weltberühmten Selbstbetrachtungen, den "Wegen zu sich selbst", bekannt ist. Auf diese Weise entsteht das Porträt eines Mannes, der sich wie kein anderer um Weisheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit mühte und mit stoischer Standhaftigkeit seine Herrscherpflichten erfüllte. Nicht von ungefähr war dieser Kaiser die Lieblingsgestalt des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.12.2018

Rezensent Jens Jessen hält Alexander Demandts Biografie des römischen Kaisers Marc Aurel für eine perfekt belegte und bebilderte Reise in die Spätantike. Der Historiker hat ihm einen Herrscher vor Augen geholt, dessen Regierungsentscheidungen auf moralischen Überlegungen basierten und der damit in Jessens Augen als Vorbild für heutige Staatsmänner dienen kann. Wie Demandt sich in die Quellen versenkt, hat den faszinierten Rezensenten an spannende Detektivarbeit erinnert. Jessen hat aus der Biografie sogar lernen können, anhand welcher Daten man heute welche Rückschlüsse auf das Römische Reich ziehen kann, etwa wenn Demandt mithilfe antiker Münzfunde eine Chronologie der Ereignisse zwischen 161 und 180 aufstelle. Nach der Lektüre ist der beeindruckte Rezensent sich sicher: "Seriosität kann glücklich machen."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2018

Alexander Demandts unpassenden Vergleich zwischen Merkels Flüchtlingspolitik aus dem Jahre 2015 und der Fehlentscheidung der Römer, im späten 4. Jahrhundert die von den Hunnen bedrohten Goten aufzunehmen - die die Römer wenig später bei Adrianopel schlugen, hat Rezensent Joachim Käppner nicht vergessen. Umso dankbarer ist der Kritiker, dass der Althistoriker in dieser, wie Käppner findet, an "Stoff, Gelehrsamkeit und Umfang" überwältigenden Marc-Aurel-Biografie weder Polemik noch rechtskonservatives Gedankengut walten lässt, sondern sich ganz auf seinen Gegenstand konzentriert. So lässt sich der Rezensent gern mit auf eine "Zeitreise" in eine vergangene Hochkultur nehmen, bewundert, wie Demandt alle Facetten des für seine Milde, Nächstenliebe und Gewissenhaftigkeit berühmten Kaisers erstrahlen lässt, dabei an gelehrten historischen Exkursen nicht spart - und sein ungebändigtes Werk immer wieder mit Gegenwartsanalogien auflockert. Nicht nur das Übermaß an Fußnoten verzeiht Käppner somit gern.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.08.2018

Andreas Kilb bewundert die schlichte, kühle Sprache, in die der Historiker Alexander Demandt seine Aurel-Biografie kleidet. Den Pomp der Formulierung, meint Kilb, braucht es gar nicht, um Kriegszüge, Verwaltung, Recht, Christenverfolgungen und Legendenbildung um Marc Aurel darzustellen. Der Fleiß und der "sporadische Ingrimm" des Autors können ein Licht werfen, das dem Rezensenten die mit dem Machtantritt des Kaisers einsetzende Krise gut vor Augen führt. Ein insgesamt "marmorkühles" Buch, das den Blick des Spätantike-Historikers nicht verhehlt, findet Kilb.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de