Amos Oz

Wo die Schakale heulen

Erzählungen
Cover: Wo die Schakale heulen
Suhrkamp Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783518425947
Gebunden, 319 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler. In "Wo die Schakale heulen", Amos Oz' erster Buchpublikation aus dem Jahre 1965, acht Erzählungen, die erstmals in deutscher Übersetzung vorliegen, ist in exemplarischer Weise mitzuerleben, wie Oz zu dem Schriftsteller geworden ist, der er ist. In den Erzählungen sind alle den Autor prägenden Themen bereits versammelt: Der eminent politische Oz erzählt vom Kibbutzalltag in feindlicher Umgebung. Dabei zeigt sich: Politische Gegebenheiten sind äußerst wichtig für das individuelle und kollektive Handeln. Im Heulen der Schakale jenseits der Zäune ist der israelisch-palästinensische Konflikt präsent. Das Außen, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, erklärt jedoch nicht hinreichend das Verhalten der Einzelnen: Es hängt im gleichen Maße ab von den Traditionen, den Fantasien, dem Glauben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.04.2018

Rezensentin Meike Feßmann bewundert, wie gekonnt sich Amoz Oz sowohl auf dem Gebiet des politischen Essay wie dem der Literatur zu bewegen weiß. Der Band mit den frühen Erzählungen des Autors, erstmals gesammelt auf Deutsch zu lesen, imponiert ihr als erstaunlich reifes Jugendwerk. Form und Sujekts sind von einer unerhörten Abgründigkeit, meint sie. Wie der Autor den Zionismus als Jugendbewegung und seine eigenen inneren Polaritäten darstellt und Alltag und Sorgen in einem Kibbuz schildert, hoch symbolisch in der Beschreibung, scheint ihr meisterlich.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.03.2018

Rezensentin Sandra Kegel lässt sich von Amoz Oz mitnehmen in den Mikrokosmos eines Kibbuz. Die Texte aus dem Jahr 1965, laut Kegel flüssig übersetzt von Mijam Pressler, kreisen um diesen speziellen Ort und seine Bewohner. Literarisch kraftvoll erscheinen ihr die Erzählungen auch nach 50 Jahren, allegorisch, moralisch. Einfach ist darin nichts, beteuert Kegel. Oz lässt viel Raum für Ungesagtes und die Stimmen im Kopf seiner Figuren, meint sie.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.03.2018

Tobias Schwartz entdeckt den Einfluss Sherwood Andersons auf die frühen Erzählungen von Amos Oz in diesem 50 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung auf Deutsch vorliegenden Erzählungen. Laut Rezensent gelungen übertragen von Mirjam Pressler, bieten die Texte nicht nur buchstäblich heulende Schakale, sondern auch jede Menge symbolisches Heulen über den Nahostkonflikt. Außer Beschreibungen des Lebens im Kibbuz liefert der Autor laut Schwartz erotische Spannung, biblische Legenden und vor allem sprachliche Kraft. Eine faszinierende Ansicht des Ursprungs der Prosa dieses Autors, meint er.