Andrea Nahles

Frau, gläubig, links

Was mir wichtig ist
Cover: Frau, gläubig, links
Pattloch Verlag, 2009
ISBN 9783629022394
Gebunden, 240 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Wohin steuert die SPD nach der Bundestagswahl? Welche Perspektiven kann sozialdemokratische Politik den Menschen anbieten? Andrea Nahles blickt kritisch auf die Politik der Neuen Mitte zurück und entwirft das Bild einer Guten Gesellschaft, in der soziale Verantwortung selbstverständlich und demokratische Teilhabe unverzichtbar ist. Sie tut dies auf ihre Art und gewährt Einblicke in den Alltag einer Politikerin, die sich in vielfacher Weise für andere Menschen engagiert und nichts so sehr liebt wie ihre Familie und ihr Dorf in der Eifel.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 10.12.2009

Lesenswert und gescheitert zugleich findet Peter Dausend das Buch der neuen SDP-Generalsekretärin. Ein grundsätzliches Problem des Buches sieht er in dem Umstand, dass Andrea Nahles es allein schon sprachlich nicht gelingt, aus dem "selbstreferenziellen Politiksystem" auszubrechen, weshalb sich diese, in "Berufspolitikersprech" verfasste Publikation aus seiner Sicht grundsätzlich kontraproduktiv zum wachsenden Wunsch "der Menschen" nach Authentizität verhält. "Die Form verhindert" so Dausend also, "was der Inhalt versucht". Nächster Punkt auf seiner Mängelliste ist die Tatsache, dass es ihm äußerst schwer fällt, Andrea Nahles ihre diversen "Selbstbeschreibungen" abzunehmen. Zwar begegnet ihm in den Passagen über Nahles' katholische Prägung im heimatlichen Umfeld der Eifel eine völlig unbekannte Andrea Nahles, aber auch eine, die auf ihn wie erfunden wirkt. Lesenswert machen das Buch für ihn allerdings einige hellsichtige und provokante Äußerungen der SDP-Politikerin zur historischen Einordnung von elf Regierungsjahren ihrer Partei. Hier erscheint dem Kritiker die Autorin dann auch so authentisch, wie sie auch im Ganzen gerne wirken wolle.