Andreas Rossmann

Mit dem Rücken zum Meer

Aus einem sizilianischen Tagebuch. Mit Fotografien von Barbara Klemm
Cover: Mit dem Rücken zum Meer
Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2017
ISBN 9783960981749
Kartoniert, 200 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Mit 43 ganz- bzw. doppelseitigen s/w-Abbildungen von Barbara Klemm und 2 Karten. Ein etwas anderes Buch über Sizilien, das nicht die Sehenswürdigkeiten abfährt, nicht Taormina und Cefalù, Piazza Armerina und das Tal der Tempel bestaunt. Der Autor hat sie alle besucht und auf den Wegen, oft Umwegen eine Wirklichkeit wahrgenommen, die in den Kunst- und Reiseführern nicht vorkommt, eine Gegenwart voller Überraschungen und Entdeckungen, die im Schatten der übermächtigen Geschichte lebt. Alltagsgeschichten und Zufallsbegegnungen werden geschildert und gesammelt, Schlag- und Streiflichter eröffnen Blicke auf ein Sizilien, das real ist und doch fremd anmutet, führen über Flughäfen und Bahnhöfe in Bars und Restaurants, zu Hütten und Palästen, in die Straßen von Palermo und in entlegene Bergnester, zu aufgegebenen Schwefelgruben und in vom Erdbeben ausgelöschte Dörfer, in die letzte Stadt Italiens und einmal sogar ins Krankenhaus.
Literarische Spuren, von Goethe über Sciascia und Joachim Fest bis zu Roberto Alajmo, werden aufgenommen, die Stätten der Kindheit von Giuseppe Tomasi di Lampedusa in Palermo und in Santa Margherita di Belice aufgesucht. Vor allem aber wird von Menschen, Dagebliebenen und Rückkehrern, Emigranten und Immigranten, Adligen und "kleinen" Leuten, Mafiagegnern und Mafiaverdrängern erzählt: Die Geschichten, Skizzen und Episoden, Porträts und Miniaturen fügen sich zu einem Kaleidoskop. Die Texte werden weniger begleitet als interpunktiert von Fotografien, die Barbara Klemm auf Reisen in Sizilien aufgenommen hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.02.2018

Thomas Steinfeld findet in Reiseaufzeichnungen seines FAZ-Kollegen Andreas Rossmann aus Sizilien einerseits Goethes Eindrücke, andererseits den ganz eigenen von allzu großen Reflexionen bereinigten Blick des Autors. Ob Rossmann den Müll in Palermo, die Mafia oder den Insel-Adel betrachtet, nie wirkt es auf Steinfeld wie eine Suche nach Authentizität. Der Leser, meint er, lerne mehr als aus einem Reiseführer. Barbara Klemms aufgeklärt nüchterne Fotos scheinen ihm gut dazu zu passen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.02.2018

Rezensent Christian Thomas bereist mit Andreas Rossmann Sizilien, nicht schnell, sondern gaaanz langsam. Des Autors verharrender Blick auf griechische Ruinen, Mafia, Gewaltgeschichte, Garibaldi, Tourismus, den Ätna und Gourmets hats ihm angetan. Wie der Zufall in den Skizzen und Miniaturen von Trapani im Westen bis Messina im Osten Regie führt, hat ihm gut gefallen.
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