Anja Röcke

Soziologie der Selbstoptimierung

Cover: Soziologie der Selbstoptimierung
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021
ISBN 9783518299302
Kartoniert, 257 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Produktiver arbeiten, mehr leisten! Noch fitter werden, noch schöner! Selbstoptimierung steht im Mittelpunkt gegenwärtiger sozialer Anforderungen und individueller Sinnwelten kapitalistischer Gesellschaften. Doch was ist mit Selbstoptimierung genau gemeint? Handelt es sich um ein neues Phänomen? Welche individuellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen und Konsequenzen hat es? Entlang dieser drei Fragen entwickelt Anja Röcke Begriffsdefinition, diskutiert die Geschichte der Selbstoptimierung und bestimmt die Faktoren, die Selbstoptimierung als gleichermaßen zentrales wie ambivalentes Phänomen der spätmodernen Gesellschaft ausmachen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.09.2021

Rezensent Wolfgang Hellmich erfährt aus dem Buch der Berliner Soziologin Anja Röcke, wo die Anfänge des Konzepts der Selbstoptimierung liegen, wo Selbstoptimierung vor allem betrieben wird (unter Bildungsbürgern) und welche Traditionslinien in dem Konzept zusammenfließen. Dass die Lust, immer besser zu werden, vor allem in Deutschland sehr ausgeprägt ist, lernt Hellmich mit Verwunderung. Bemerkenswert findet er das wissenschaftliche Fundament, auf das die Autorin ihre Studie stellt. Die Frage nach den Beweggründen für die Neigung zur Selbstoptimierung hätte die Autorin für Hellmich gern noch eingehender verfolgen können.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 19.06.2021

Eckart Goebel ist dankbar für die Arbeit der Berliner Soziologin Anja Röcke zum arg strapazierten Thema Selbstoptimierung und zur Debatte selbst. Die Autorin hebt die Diskussion laut Goebel auf ein neues Niveau, schafft Einsicht in die Skandaliserungstendenzen (namentlich in der Wochenzeitung Die Zeit) und in die lange Geschichte der Selbstoptimierung. Statt dem kulturkritischen Affen noch mehr Zucker zu geben, fängt Röcke bei Max Weber an und arbeitet sich sorgfältig in die Genese und die Struktur des Phänomens vor, erklärt Goebel. Sichtbar werden für den Rezensenten die Schlüsselfunktion des Begriffs für unsere Gegenwart, antike Selbstsorgekonzepte wie auch pandemiebedingte Veränderungen der Idee.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.04.2021

Gerd Schrader sieht in der Studie der Sozialwissenschaftlerin Anja Röcke zum Thema Selbstoptimierung eine nüchterne "akademische Fleißarbeit". Schrader meint das durchaus als Kompliment, denn die Autorin verzichtet auf ein "kulturkritisches Lamento". Allerdings auch auf empirische Befunde, wie Schrader feststellt. Überzeugend findet er das Buch im Versuch, die Unterschiede zwischen Selbstoptimierung und verwandten Konzepten bei Foucault oder Max Weber oder in der Religion herauszuarbeiten. Um Präimplantationsdiagnostik und Gentechnik macht die Autorin einen Bogen, bedauert Schrader.
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