Ann Harlemann
Happiness
Erzählungen
Arche Verlag, Zürich 2000
ISBN 9783716022665
Gebunden, 192 Seiten, 16,36 EUR
ISBN 9783716022665
Gebunden, 192 Seiten, 16,36 EUR
Klappentext
Aus dem Amerikanischen von Dorothea Brinkmann.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.07.2000
Manuela Reichart erweist sich als Frau der klaren Worte und informiert den Leser zunächst darüber, dass es bei diesem Buch eindeutig auf die inneren Werte ankommt. Denn das äußere Erscheinungsbild findet sie einfach grauenhaft, ja geradzu „abschreckend“. Und der Titel „Happiness“... naja, wieso das nicht „Glück“ heißt, wisse „hoffentlich wenigstens die Lektorin“. Aber immerhin sei die Übersetzung des eigentlichen Textes gut gelungen. Und die Erzählungen selbst können sich ihrer Ansicht nach durchaus sehen lassen. Reichart gefällt es, mit den Protagonisten über Glück nachzudenken - über vergangenes Glück, das vielleicht nur in der Erinnerung eines ist, über verpasstes Glück, und das Glück, das immer dann entwischt, wenn man schon so nahe dran zu sein scheint. Die meisten Protagonisten dieser Geschichten sind „ratlose Melancholiker“, so Reichart, die nicht den Mut aufbringen, für Glück etwas zu riskieren, die große Angst vor Veränderungen haben, auch wenn sie sich diese eigentlich wünschen. Wie die Frau in einer von Harlemans Geschichten, die davon träumt, mit ihrem jungen Liebhaber durchzubrennen und „am Ende nur selbstvergessen zu ihrer Lieblingsplatte, die auf volle Lautstärke gedreht ist“, tanzt.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.06.2000
Bruno Steiger zeigt sich auf eine stille Art und Weise fasziniert von Harlemans Erzählungen, bei denen es genau genommen weniger um "Happiness" geht, sondern vor allem um "nicht zu lebendes Glück" und Sehnsucht. Irgendetwas scheint die Protagonisten immer vom Glück zu trennen. Der Rezensent nennt dies den "dunkel lastenden Impefekt des wahrhaft Geschehenden, der Vergangenheit". Harleman erzählt in ihren Geschichten, so Steiger, von Verlorenheit, Orientierungslosigkeit, einem Leben, in dem nur die "Erinnerung an erlittenes Unrecht oder an einen lang zurückliegenden Verlust" etwas Halt gibt. Darüber hinaus lobt der Rezensent das "kompositiorische Raffinement" der Autorin und ihre Fähigkeit zu "Zwischentönen", die ihn geradezu in Schwärmerei verfallen lassen. Auch die Übersetzung findet er "makellos".
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