Anna Enquist

Die Eisträger

Roman
Cover: Die Eisträger
Luchterhand Literaturverlag, München 2002
ISBN 9783630871257
Gebunden, 155 Seiten, 16,50 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers. In ihrem neuen Roman erzählt Anna Enquist von einer allzu perfekten Familie und ihrem Untergang.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 27.03.2003

Die niederländische Autorin Anna Enquist, hauptberuflich als Psychoanalytikerin tätig, hat mit "Die Eisträger" einen "verhaltenspsychologisch motivierten" Roman geschrieben, meint Rezensent Martin Krumbholz. Früher waren "Eisträger" Arbeiter, die Eisblöcke aus den Pyrenäen in die Paläste trugen, bei Anna Enquist sind es Menschen, die ihre Gefühle unter einer dicken Schicht Kälte verborgen haben. Nach Krumbholz interessiert sich Anna Enquist in erster Linie für "das Modell des Schweigens" in der Ehe von Loes und Nico. Einst waren sie eine "perfekte, eisige Familie", zitiert der Rezensent, nach dem Verlust ihrer Tochter sind sie zwar weniger perfekt, jedoch genauso vereist im Umgang miteinander. Weder trösten sie sich noch machen sie für das Verschwinden der Tochter gegenseitig verantwortlich. "Inhaltlich und formal" hält Krumbholz den Roman für durchaus ausgewogen. Enquist wechsele die Erzählperspektiven "fairerweise", trotzdem bleibe der "Blick" auf die Protagonisten "erstaunlich kühl". Das Buch ist ein "eisiger und perfekter" Roman, der unaufhaltsam seinem "katastrophalen Schluss" entgegenschnurrt, rezensiert ein verhaltener Martin Krumbholz.
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