Asli Erdogan

Der wundersame Mandarin

Roman
Cover: Der wundersame Mandarin
Dagyeli Verlag, berlin 2008
ISBN 9783935597739
Kartoniert, 120 Seiten, 12,50 EUR

Klappentext

Aus dem Türkischen von Recai Hallac. Die Altstadt von Genf um Mitternacht: Gepflasterte Straßen, Statuen, Brunnen, Straßenlaternen mit gelblichweißem Licht, Läden mit beleuchteten Schaufenstern, Antiquitätengeschäfte, Antiquariate, Galerien, Alte Landkarten,Briefmarken, Bücher, die im letzten Jahrhundert gedruckt wurden, Kerzenständer, Kronleuchter, Klaviere, Schreibmaschinen, Grammophone, Porzellanfiguren, chinesische Schachteln, kleine Skulpturen aus Afrika, venezianische Masken, Maria und ihr gekreuzigter Sohn, Lampen aus Reispapier, Schreibtische,Teegarnituren aus Porzellan, silberne Aschenbecher, beleibte Buddhas, Elefanten aus Kristall, indische Stoffe? Unter diesen tausend verschiedenen Gegenständen ist, warum auch immer, kein einziger dabei, der mich an Istanbul, an meine Kindheit und meine zweifellos unglückliche, unbewegte und vertane Jugend erinnert. Einzig und allein die Rosskastanien, denen ich hin und wieder auf den Bürgersteigen begegne?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.11.2008

So richtig begeistert ist die Rezensentin Angela Schader von diesem mit zwölf Jahren Verspätung übersetzten Debüt der türkischen Schriftstellerin Asli Erdogan nicht. Empfehlen kann sie es aber trotzdem, weil sich so die ersten Schritte einer vielversprechenden Autorin nachvollziehen lassen, die nach Meinung der Rezensentin "zu einer der interessantesten literarischen Stimmen der Türkei" gehört. Das Buch lässt sich nach Schaders Meinung als "Etüde" für das gelungenere Folgewerk "Die Stadt mit der roten Pelerine" lesen. In mancher Hinsicht ist im "Wundersamen Mandarin" auch schon enthalten, was die Autorin lesenswert mache. Auf atmosphärischer Ebene zum Beispiel funktioniert das Buch nach Schaders Meinung sehr gut. Doch die darin enthaltene Liebesgeschichte "ist noch stark in der Konvention verhaftet" und auch das Handlungsmotiv "ist nicht wirklich überzeugend eingebunden", was die Rezensentin zu einem gemischten Fazit bringt.

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