Atle Naess

Caravaggios Flucht

Roman
Cover: Caravaggios Flucht
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783458171713
Gebunden, 157 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Angelika Gundlach. Atle Naess erzählt in diesem Roman die Geschichte des Malers Caravaggio, von seinen letzten, skandalumwitterten Jahren in einer Zeit des Umbruchs, in der die Inquisition das neue Denken mit unvorstellbarer Härte verfolgte. Kürzlich in den Archiven des Vatikans aufgefundene Berichte von Zeitgenossen des Malers könnten vielleicht neues Licht auf die Geschehnisse werfen: Innocenzo Promontorio, ein enger Freund des Malers, erzählt von gemeinsamen Saufgelagen und Frauengeschichten, aber auch von seinem eigenen Studium der neuesten Theorien der Zeit. Malerkollegen, Gönner und Freundinnen berichten von Caravaggios aufbrausem Temperament, von leidenschaftlichen Begegnungen und Skandalen. Caravaggio hat mit seiner Malerei, wie Kepler und Galilei in den Naturwissenschaften, die Weltsicht seiner Zeit revolutioniert. Er war einer der ersten, die jetzt "nach der Natur" malten, die malten, was sie sahen. Seine Modelle fand er in den Straßen der Stadt, einfache Menschen, Diebe und Prostituierte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.11.2004

Ein "üppiges Romanporträt" hat Atle Naess dem Maler Michelangelo Merisi, besser bekannt unter dem Namen Caravaggio, mit diesem Buch gewidmet, meint Rezensent Uwe Stolzmann. Im Zentrum der Geschichte steht dabei ein Duell, das sich der Revolutionär der Barockkunst auf dem römischen Marsfeld lieferte. Über den zum Tode verurteilten Flüchtigen seien zahlreiche Akten angelegt worden - die "Schablone" für Atle Naess' Roman. Der Rezensent findet diese Technik der "fiktiven Dokumentation" zwar "reichlich abgenutzt", doch nicht, wenn sie aus Naess' Feder stammt. Der nämlich verleihe dem Ganzen "neue Farbe" und ziehe den Leser mit derben Schilderungen - "blutvoll und lebendig" - mitten ins damalige Rom. Sehen, hören und riechen könne man jede Szene und so ist der Roman ein Buch, das das Vergnügen "garantiert", verspricht Stolzmann.