Ketil Bjoernstad

Der Fluss

Roman
Cover: Der Fluss
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783458174257
Gebunden, 383 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Lothar Schneider. Elven, der Fluss, ist das Leitmotiv in Aksel Vindings Leben, er trennt die beiden Welten, zwischen denen sich der junge Pianist zu entscheiden hat, und er ist Inspiration zur eigenen Musik. Aksel verliebt sich in die Mutter seiner verstorbenen Freundin Anja, die wie Aksel zu dem Kreis junger Osloer Pianisten gehört hat. Anja hatte dem Druck, dem die Debütanten ausgesetzt waren, nicht standhalten können und war an Magersucht gestorben. Aksel aber, angetrieben von seiner strengen Klavierlehrerin, hat den Mut, sich der Herausforderung zu stellen und sich auf sein erstes Konzert vorzubereiten. Hin und her gerissen zwischen seinen Gefühlen, dem Wunsch nach einem normalen Leben und der Besessenheit von der Musik, der er sich verschrieben hat, versucht er, seinen eigenen Weg zu finden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.08.2009

Zufrieden zeigt sich Anja Hirsch mit Ketil Björnstads Roman "Der Fluss", der Fortsetzung seiner düsteren Künstlergeschichte "Vindings Spiel" um den angehenden Pianisten Aksel. Auch wenn Björnstads neuer Roman in ihren Augen nicht ganz an den Vorgänger heranreicht, den sie als "spannend, atmosphärisch düster und überdies lehrreich" lobt, weiß sie das Buch zu schätzen. Im Mittelpunkt sieht sie wieder den inzwischen 18-jährigen Aksel, der sich nach dem Tod seiner Mutter im ersten Band nun mit diversen Ersatzmüttern einlässt. Hirsch beschreibt sie als "starke, zwiespältige Frauen", wobei sie dem Autor allerdings eine Tendenz zur "Küchenpsychologie" vorhalten muss. Auch hätte sie sich bisweilen einen älteren, weniger schwelgerischen, zweifelnden und zaudernden Erzähler gewünscht. Zudem scheint ihr der Autor diesmal zu sehr auf die "Verschmelzung von Kunst und Lebensgefühl" zu setzen. Gleichwohl findet sie es durchaus verführerisch, wie Björnstad von "der merkwürdigen Verbindung von Trauer und Lust auf dem Weg zum Erwachsenwerden" erzählt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.06.2009

Ketil Björnstads Roman "Der Fluss" um die Lebensdramen und inneren Nöte des jungen Pianisten Aksel Vinding hat Kristina Maidt-Zinke arg strapaziert. Der Autor, selbst Jazz-Pianist, wird nämlich gleich zu Beginn des Romans mit einem Bootsunglück konfrontiert, rettet die Mutter einer an Magersucht gestorbenen Jugendliebe, beginnt eine Beziehung mit dieser und muss feststellen, dass sie manisch-depressiv ist, fasst Maidt-Zinke zusammen. Begleitet werden die verschiedenen Krisenzustände von pausenlosen Reflexionen Aksels, seine emotionalen Zustände spiegeln sich jeweils in der passenden Musik, von Schubert bis Mahler, so die Rezensentin, der es mit den Psychodramen einfach zuviel wird. Ibsen und Bergman sind geradezu harmlos dagegen!
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