Barbara Sichtermann

Viel zu langsam viel erreicht

Über den Prozess der Emanzipation
Cover: Viel zu langsam viel erreicht
zu Klampen Verlag, Springe 2017
ISBN 9783866745568
Gebunden, 160 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Frauen in der westlichen Welt haben seit circa zweihundert Jahren Veränderungen angestoßen, erst schleppend und mit Rückschlägen, dann schleunig und mit Rückschlägen, schließlich seit den 1970er-Jahren furios und ohne nennenswerte Rückschläge. Das ist einzigartig in der Menschheitsgeschichte und: Es ist viel mehr - als nur Gleichheit. Denn die Frage ist, ob die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, so falsch bewertet sie in der Vergangenheit auch waren, verschwinden, wenn die Gleichberechtigung überall siegt. Barbara Sichtermann zeigt auf, was sich durch die Emanzipation im Laufe der Jahre verändert hat, und lässt dabei auch die Probleme nicht aus, die durch die neuartige Konkurrenz der Geschlechter entstehen. Außerdem sucht sie die Gründe für die Einsicht: Es kann ewig dauern, bis die Freiheit der Frauen verwirklicht ist, und die Furcht: Es geht vielleicht einfach nicht mehr weiter oder sogar zurück. Was wäre dagegen zu tun?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2017

Ein bisschen dürftig findet Rezensentin Susan Vahabzadeh, was Barbara Sichtermann, Fernsehkritikerin der "Zeit", in ihrer Bestandsaufnahme zu fünfzig Jahren Frauenemanzipation zusammenträgt. Die Erinnerung an Zeiten, in denen Frauen die Erlaubnis ihres Ehemannes brauchten, um ein Bankkonto zu eröffnen, reichen der Kritikerin nicht. Sie hätte sich grundsätzlichere Gedanken gewünscht, tiefere auch, als nur die Erkenntnis, dass Emanzipation ein Wirtschaftsfaktor sei. Auch die Feststellung, dass die Schlachten gewonnen seien, kann Vahabzadeh nicht teilen. Wenn Sichtermann dann noch patriarchale Gesellschaft mit Armut erklärt, ohne Saudi-Arabien auch nur zu erwähnen, steigt die Kritikerin aus. Lieber Laurie Penny lesen, meint Vahabzadeh, die sei vielleicht etwas chaotisch, aber doch wenigstens auf dem heutigen Stand.
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