Beatrix Langner

Jean Paul

Meister der zweiten Welt. Eine Biografie
Cover: Jean Paul
C.H. Beck Verlag, München 2013
ISBN 9783406638176
Gebunden, 608 Seiten, 27,95 EUR

Klappentext

Jean Paul (1763-1825) war ein Meister der psychologischen Erzählkunst und ein grandioser Erforscher menschlicher Innenwelten. In ihrer Biografie zeichnet Beatrix Langner ein neues Bild des Wortzauberers, der eines der gewaltigsten Prosawerke der deutschen Sprache geschaffen hat. Zunächst musste Jean Paul, der als Johann Paul Friedrich Richter geboren wurde, Theologie studieren. Doch er setzte alles auf ein Leben als freier Schriftsteller. Nach langen erfolglosen Jahren wurde sein Roman "Hesperus" 1795 zum größten literarischen Erfolg seit Goethes "Werther". Beatrix Langner macht deutlich, wie sensibel und hellsichtig Jean Paul auf das geistige und politische Geschehen in Deutschland reagierte. Mal tragisch, mal mit groteskem Humor zeigt sein Werk das große Drama des Menschen zwischen Vernunft und Aberglaube, zwischen der Tag- und Nachtseite seines Bewusstseins, zwischen der Wirklichkeit und dem Traum mit seinen Geistern und Dämonen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.06.2013

Glücklich, wer ein Jean Paul-Leser ist. Um einer zu werden, genügt laut Jens Malte Fischer unter Umständen die Lektüre der Biografie von Beatrix Langner. Mitunter etwas akademisch geschrieben, eröffnet sie Fischer ungeahnte Perspektiven. Abgesehen von Günter de Bruyn hat das laut Fischer bislang keiner geschafft. Dass es nicht leicht ist, einen quasi ungelesenen Autor biografisch vorzustellen, zumal, wenn dessen Leben nicht sehr spannend verlief, weiß Fischer. Doch die Akribie und Nüchternheit, mit der Langner sich ihrem Objekt nähert, zeigt dem Rezensenten sowohl die Zeitgenossenschaft als auch die Modernität Jean Pauls, für Fischer "mehr, als zu erhoffen war".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.03.2013

Pünktlich zu Jean Pauls 250. Geburtstag ist eine Vielzahl von neuen Veröffentlichungen über den gelehrten, "vertrackten" und einst so beliebten Dichter erschienen, freut sich Rezensent Alexander Kosenina. Gleich zwei neue Biografien haben es dem Kritiker angetan: Während er Helmut Pfotenhauers neues Jean-Paul-Buch vor allem als mit Leben versehene Werkmonografie würdigt, schätzt er an der nun unter dem Titel "Meister der zweiten Welt" erschienenen Biografie der Kritikerin und Publizistin Beatrix Langner insbesondere die Entscheidung, die Geistesvita des Schriftstellers mit seiner Dichtung zu unterlegen. Kosenina lobt nicht nur die Sprachgewalt der Autorin, die hier Jean Pauls Leben mit "tragender Melodiestimme" nachzeichnet, sondern lernt auch viel über die Epoche der Aufklärung und Französischen Revolution und erfährt Interessantes über den Werdegang des Dichters und die Weimarer Literaturpolitik. Darüber hinaus berichte Langner wunderbar leichthändig und ironisch von der geistigen Entwicklung und den zahlreichen Liebschaften des jungen Jean Paul, informiert der Kritiker, der den Dichter in diesem exzellenten Buch erstmals auch als "menschenkundigen Psychologen" kennenlernt.
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