Bern W. Klöckner

Die gierige Generation

Wie die Alten auf Kosten der Jungen abkassieren
Cover: Die gierige Generation
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2003
ISBN 9783821855608
                         , 239 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Die Modelle der sozialen Absicherung greifen nicht mehr. Den nach 1960 Geborenen wird das Geld aus der Tasche gezogen zugunsten einer Solidargemeinschaft, in der vor allem die Alten profitieren. Die Rentner von heute genießen unbehelligt von Kürzungen ihren Ruhestand, von den Politikern als wichtige Wählerschicht hofiert. Für die Jüngeren bleibt dagegen nur ein mickriger Rentenanspruch übrig, während sie von den Politikern aufgefordert werden, ein System zu unterstützen, das - zusätzlich belastet durch die Wiedervereinigung - jetzt schon pleite ist! Damit muss nun Schluss sein. Bernd W. Klöckner ruft auf zum Boykott des Generationenvertrags und fordert mehr Eigeninitiative und Selbstverantwortung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.09.2003

Der Vermögensberater Bernd Klöckner erweist sich in diesem Buch als ein Revolutionär, meint Christoph Albrecht, der versuche, "den Zorn von uns Jungen anzustacheln und uns aus der Apathie herauszureißen." Zu diesem Zweck stelle er uns "einer ganzen Phalanx von Feinden" gegenüber - den "reichen Alten", den "Selbstbedienungspolitikern", den "öffentlichen Verschwendern" und so weiter -, auf dass wir endlich im Sinne des im Buch zitierten Machiavelli zu handeln beginnen: "Man soll nie einem Übelstand seinen Lauf lassen, um einen Krieg zu vermeiden; denn man vermeidet ihn nicht, sondern schiebt ihn nur zu seinem eigenen Nachteil auf." Gemeint ist, wie Albrecht berichtet, in diesem Fall natürlich die "drohende Verelendung der heutigen Beitragszahler" - beziehungsweise der nicht zu vermeidende Generationenkrieg. Doch Klöckner müsse scheitern, meint Albrecht. Dem Zorn fehle schlicht "die demografische Basis": die "zornigen jungen Männer, derer es dazu bedürfte, fehlen eben".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.09.2003

Eine "krude Mischung aus Vorsorge-Beratung, pauschaler Politikerschelte und Stimmungsmache gegen die 'Rentnerschwemme'" sei das, was sich Bernd W. Klöckner da geleistet habe, ärgert sich Elisabeth Niejahr. Grundsätzlich sei ja Kritik an den Mängeln staatlicher Rentenpolitik und Sorge um die künftige Altersversorgung der heutigen 20-35-Jährigen berechtigt, aber bitte schön nicht als "billige Polemik", findet Niejahr. Es sei "zwar nicht alles falsch", was Klöckner an Ungerechtigkeiten aufzähle. Aber die Aufforderung zum kollektiven E-Mail-Protest der Jungen an die - im Buch abgedruckte - Adresse Claudia Noltes, einer dieser laut Klöckner "unfähigen, wenn nicht korrupten" Politiker mit ihrer "umfangreichen Altersversorgung", war Niejahr dann endgültig zu viel. Und der Rest nicht wirklich der Rede wert.