Bernhard Schlink

Abschiedsfarben

Erzählungen
Cover: Abschiedsfarben
Diogenes Verlag, Zürich 2020
ISBN 9783257071375
Gebunden, 240 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Über das Gelingen und Scheitern der Liebe, über Vertrauen und Verrat, über bedrohliche und bewältigte Erinnerungen und darüber, wie im falschen Leben oft das richtige liegt und im richtigen das falsche. Geschichten von Menschen in verschiedenen Lebensphasen und ihren Hoffnungen und Verstrickungen. "Liebe und mache, was du willst" ist kein Rezept für ein gutes Ende, aber eine Antwort, wenn andere Antworten versagen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.09.2020

Rezensentin Claudia Tieschky findet in Bernhard Schlinks Erzählband, in dem der Autor deutsche Männer in der Nachkriegszeit über ihr Leben sinnieren lässt, zwar einerseits "faszinierende Gemälde männlicher Seelenlandschaften", hat aber doch einige Probleme mit dem Buch. So kritisiert sie beispielsweise, dass die beiden Eröffnungsgeschichten dem exakt selben - wenn auch gelungenen - Prinzip folgen. Außerdem stört sie sich an klischeehaften Formulierungen und Dialogen. Darüber hinaus nervt sie, wie überaus "sanft und duldsam" die weiblichen Figuren (die ohnehin sehr blass bleiben, so Tieschky) stets auf das männliche Leiden reagieren, und spricht von einem aus heutiger Sicht "leicht verstörenden" Frauenbild. Trotz interessanter Perspektiven kann sich die Rezensentin so nicht vollständig auf den Band einlassen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.08.2020

Für den Rezensenten Jan Wiele ist Bernhard Schlinks neuer Kurzgeschichtenband so etwas wie ein "Konzeptalbum" - reich gefüllt mit Tränen, Krimielementen und "Kitsch". Wenn der Kritiker hier in allen Facetten von Trauer und Abschied liest, von möglichem Mord, Verrat, verlorener Liebe und anderen Verlusten, muss er mitunter durchaus schlucken. Schlinks Erzählton, eingänglich, oft romantisch und nicht selten "kitschig", verhindert laut Wiele allerdings, dass die Geschichten ihr volles Potenzial entfalten können.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 23.07.2020

Rezensentin Ursula März feiert Bernhard Schlinks Erzählungen als unangestrengtes Alterswerk. Seinen Lebensthemen der Vergangenheitsbewältigung und der Frage nach der eigenen Schuld treu bleibend, erzählt Schlink laut März von Stasiverrätern, Instrumentalisierung von Freunden oder Inzest. Für März sind die Texte "schillernd" und "literarisch gelungen", besitzen einen Hang zum Melodram und sind zugleich sehr zugänglich. Dass Schlinks Sprache ruhig und klar daherkommt und keine stilistischen Effekte nötig hat, findet März bemerkenswert.
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