Bernhard Schütz

Große Kathedralen des Mittelalters

Cover: Große Kathedralen des Mittelalters
Hirmer Verlag, München 2002
ISBN 9783777494807
Gebunden, 472 Seiten, 132,00 EUR

Klappentext

Aufnahmen von Albert Hirmer, Florian Monheim und Joseph Martin. Mit 260 Farbtafeln und 180 sw-Abbildungen im Text, 5 Landkarten, Glossar, Bibliographie, Register. Der Band bietet einen Überblick über die großen Kathedralen des Mittelalters. Die Konzeption wird bestimmt von einer zeitgemäßen Perspektive auf die - bei aller Vielfalt der Ausprägungen - geistige und kulturelle Einheit Europas, die sich in diesen beeindruckenden Bauten manifestiert. Insgesamt 36 Kathedralbauten höchsten Ranges - acht in Frankreich, acht in Deutschland (mit Nachbarländern im ehem. Heiligen Römischen Reich), sieben in England, acht in Italien und fünf in Spanien -, stehen im Mittelpunkt der Betrachtung und werden jeweils in einem eigenen Kapitel und einer anschließenden Sequenz prachtvoller Farbtafeln ganzheitlich dargestellt. Jedem der fünf Länder ist ein eigenes Kapitel zur Architekturgeschichte vorgeschaltet, das nationale Eigenarten auf der Grundlage unterschiedlicher historischer Bedingungen und Traditionen erläutert und anschaulich macht und dabei das Spektrum der Denkmäler noch erweitert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.07.2003

Die großen Kirchenbauten zählen mit Sicherheit zu den herausragenden architektonischen Leistungen des Mittelalters und scheinen nach wie vor eine große Faszination auszuüben. Davon ist auch Rezensent Rudolf Velhagen überzeugt. Das vorliegende Buch kann er jedoch nur eingeschränkt empfehlen. Zum einen kann er die Auswahl der vorgestellten Kathedralen nicht ganz nachvollziehen, fehlen ihm doch Bauten wie die Kathedrale von Lausanne, welche ja immerhin ein Hauptbau der Burgunder Gotik sei. Zum Anderen lasse der Autor wichtige Details der von ihm als "Gesamtkunstwerk" bezeichneten Kathedralen außen vor, wie etwa die bedeutenden Glasmalereien von Chartres oder Bourges. Auch der magere Anhang enttäuscht ihn, da dieser nur aus einer Seite bestünde und nur die wichtigsten mittelalterlichen Kirchenarchitekturbegriffe erkläre. "Bei einem solchen Kompendium dürfte man ein ausführliches Glossar erwarten", meint Velhagen und resümiert: "Es wäre sicherlich verfehlt, den Kathedralenband von Bernhard Schütz als 'verpasste Chance' zu bezeichnen, aber da sich der Autor nicht für ein bestimmtes Publikum entscheidet, macht er weder den Kathedralenspezialisten noch den Amateur eclaire wirklich glücklich." Immerhin sei beiden jedoch das "beeindruckende Bildmaterial" des Buches zu empfehlen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.10.2002

Was Hans Jakob Meier zunächst als "Prachtband" ankündigt, findet dann doch nicht seinen uneingeschränkten Beifall. Zwar liefere Autor Bernhard Schütz eine "umfassende wie fundierte Darstellung" mit "übergreifendem Blick" auf Frankreichs, Deutschland, Englands, Italiens und Spaniens Kathedralen. Doch stellenweise findet der Rezensent architektonische Verschränkungen zwischen den verschiedenen Bauwerken in etwas "zu karger Diktion" dargelegt. Einen Vorzug sieht Meier dagegen darin, dass dem Autor nicht daran gelegen ist, eine Entwicklungsgeschichte abzuliefern, sondern er sich auf eine "knappe Erfassung der einzelnen architektonischen Physiognomie" beschränkt, also reine Architekturbetrachtung betreibt. In der Ausdrucksweise liegt für den Kritiker eine zu verzeihende Schwäche des Bands: Bei weitem "zu viele Superlative" begleiten den Text, was an mancher Steller nur übertrieben wirke, sprächen doch die Meisterwerke der Architektur bereits für sich.
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