Birgit Vanderbeke

Das lässt sich ändern

Roman
Cover: Das lässt sich ändern
Piper Verlag, München 2011
ISBN 9783492054560
Gebunden, 160 Seiten, 16,95 EUR

Klappentext

Natürlich war Adam Czupek nicht der Richtige für sie. Ein Mann, der mit den Händen arbeitete, einer, der Sprache für unwichtig hielt. Mit so einem Mann konnte man sich nicht sehen lassen, viel weniger noch sein Leben mit ihm verbringen. Dachten ihre Eltern. Aber was wussten sie, deren Ehe längst am Ende war, schon von der Liebe. Was wussten sie von Adam? Er baute Drachen für die Kinder, die sie bekamen, fand eine größere Wohnung. Das Leben wurde zum Abenteuer, als sie rauszogen aufs Land. Und als sie von Bauer Holzapfel die Streuobstwiese bekamen, hatte Adam schon längst einen Plan, wohin das alles führen sollte. Birgit Vanderbekes unkonventionelle Erzählerin lässt sich von Adam bezaubern und von seiner Art, das Leben anzugehen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.05.2011

Ganz so einfach möchte Meike Fessmann es der Autorin dann doch nicht machen. Die frühen Verdienste Birgit Vanderbekes in allen Ehren, aber wer die problematische Komplexität unserer Gegenwart auf eine derart simple Aussteiger-Idylle und Handwerker-Eloge herunterschreibt, findet Fessmann, der soll nicht gegen Verblödung wettern. Genau das tut Vanderbeke aber, wenn wir richtig verstehen. Und weil sie es laut Rezensentin sprachlich nachlässig und stilistisch eher schlicht macht, kann diese das Buch weder ernstnehmen noch als Literatur genießen.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.03.2011

Alexander Kosenina fühlt sich angesprochen von dieser Zeitmaschine von einem Roman. Zurück in die Achtziger geht's, wenn Birgit Vanderbeke kleine und größere Fluchten (aus dem bürgerlichen Elternhaus und der Gesellschaft) mit Hang zum Programmatischen erzählt. Und wenn die Träume schließlich auf den Realismus der Neunziger stoßen, hat Kosenina zweierlei gelernt: Es gibt (oder gab sie jedenfalls) alternative Lebensmodelle zur Spaßgesellschaft, auch wenn man sie selber vielleicht kaum wahrgenommen hat. Und: Ohne Klischees geht eine Erinnerungsarbeit, wie die Autorin sie betreibt, nicht ab.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.03.2011

Rezensentin Brigitte Schmitz-Kunkel hat mit "Das lässt sich ändern" eine "fröhliche Fanfare" auf die Achtziger Jahre gelesen und sich über Vanderbekes gallige Persiflage des linken Bildungsbürgertums köstlich amüsiert. Besonders treffend findet die Rezensentin, wie Vanderbeke die jeweilige Mode schildert: Den Brecht im Regal, finden es die Eltern weniger passend, wenn die Tochter - die "sympathische", namenlose Ich-Erzählerin - "einem solche Leute wie Adam Czupek ins Haus schleppt". Die Protagonistin ihrerseits steigt mit ihrem nach Arbeit riechendem Handwerker-Freund aus, um auf dem Land ein alternatives Lebensmodell zu entwickeln. Wenn die Autorin hier die dörfliche Einfachheit und das gelebte "Multikulti-Glück" mit der "grundguten, voll integrierten Nachbarsfamilie Özyilmaz" beschreibt, erscheint das der Kritikerin allzu parabelhaft - auch wenn sie die fröhliche Trotzigkeit, mit der das selbstbestimmte Landleben propagiert wird, durchaus "ansteckend" findet.