Björn Kuhligk

Die Stille zwischen null und eins

Gedichte
Cover: Die Stille zwischen null und eins
Carl Hanser Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783446241473
Gebunden, 80 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

"Wenn Du Blätter siehst, die laufen / sagte der Sohn des Metzgers / sind es schnelle Ameisen". In seinem neuen Gedichtband verlässt Björn Kuhligk die Großstadt und wendet sich der Natur zu. Selbstverständlich schreibt dieser für seine bewussten Stilbrüche und funkensprühenden Kurzschlüsse bekannte Dichter keine ungebrochene Naturlyrik, doch gestattet er sich hier einen ganz gelassenen und berührenden Ton: Ich stand im Sand, sah / auf die Linie und telefonierte zwei, drei Möwen nach / ich war komplett . Während Björn Kuhligk die Position des Menschen auf diesem Planeten auslotet, bleibt er wunderbar plastisch und erzählt auf engstem Raum Geschichten.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.03.2013

Fasziniert folgt Rezensentin Peggy Neidel dem gefeierten Lyriker Björn Kuhlig weg aus seinem angestammten Gebiet der Berliner Cafés hinaus in die Natur, wo der Lyriker allerdings nicht auf die Dinge in ihrer Ursprünglichkeit stößt, sondern allein auf den menschlich verstellten Blick darauf, wie die Rezensentin mit großem Interessse und einiger Beklemmung beobachtet. Sehr heutig sei dieser lyrische Modus, der auf große Gesten zugunsten eines kühlen, gebrochenen Ton verzichte und nach den verbliebenen Möglichkeiten von Lyrik frage. Dabei entsteht, so Neidel, eine Naturlyrik ohne Romantik und Gemütlichkeit - vielmehr scheint es Kuhligh in der Lesart der Rezensentin geradezu ein Bedürfnis zu sein, sich Raum jenseits des wohligen Kaminfeuers zu verschaffen: Seine Gedichte sind bei aller Ironie "unverstellt, zuweilen schroff und verzweifelt", konstatiert sie.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.02.2013

Äußerst einladend wirken die neuen Gedichte von Björn Kuhligk auf Beate Tröger Auch wenn es zwischen die Enden des binären Systems zu gehen scheint, Tröger vertraut dem Autor, traut ihm zu, auch oder gerade hier die Stille aufzuspüren, das Unverfügbare, und daraus Welt zu schaffen. Mal surreal, mal heimatlich, ländlich oder fischig mit wuchtigem Melville-Bezug geht es in den Versen zu, die Tröger zufolge immer gegen Pathos und Parfümiertes losschlagen, klar, gegenwärtig und auch rebellisch, meint sie, wenn etwa eine "eine gegen den Wind gerichtete Fahne" gehisst wird.
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