Carl Bernstein

Hillary Clinton

Die Macht einer Frau
Cover: Hillary Clinton
Droemer Knaur Verlag, München 2007
ISBN 9783426274354
Gebunden, 959 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Hillary Rodham Clinton ist auf dem Sprung ins Weiße Haus, als erste Frau. Der Kampf um das mächtigste Amt der Welt hat begonnen, und Carl Bernstein schreibt ihre Biografie: das bestechende Porträt einer Frau auf dem Weg zur Macht. Wer ist diese außergewöhnliche Frau? Wofür steht sie? Einnehmend und unbestechlich geht der bestens informierte Journalist Carl Bernstein der Persönlichkeit wie der Politik Hillary Clintons auf den Grund. Er erzählt, wie sie in der Bürgerrechts-, Studenten- und Frauenbewegung in den sechziger Jahren politisch aktiv wird, als Juristin Karriere macht - und dann für Mann und Kind in die Provinz nach Little Rock, Arkansas, zieht. Mit dem strahlenden jungen Gouverneur kommt sie ins Zentrum der Weltpolitik zurück und kämpft an der Seite ihres fehlbaren Präsidentengatten um dessen politisches Überleben. Er hat sie persönlich verletzt, sie hat ihm politisch geschadet - und ihn und ihre Ehe immer wieder gerettet. Seit sieben Jahren ist sie demokratische Senatorin von New York, nun will sie 2008 die erste Präsidentin der USA werden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.01.2008

Carl Bernsteins Hillary-Clinton-Biografie gehört glücklicherweise nicht zu den Hassbüchern über die Präsidentschaftskandidatin, und der Autor bemüht sich um eine ausgewogene, facettenreiche Darstellung, stellt Reymer Klüver erleichtert fest. Bernstein, der maßgeblich an der Aufdeckung des Watergate-Skandals beteiligt war, dann aber offensichtlich mit seinem Ruhm nicht zurecht kam, hat nun - mehr als 30 Jahre später  - eine Biografie vorgelegt, die auf einen Schlag seinen Ruf saniert hat und ihn zum bedeutendsten "Kenner" der Politikerin adelt, teilt der Rezensent mit. Die Arbeit an dem über 950 Seiten starken Buch hat Bernstein 8 Jahre gekostet und liest sich dafür erfreulich flüssig, wenn man über die mitunter etwas ungelenke Übersetzung hinwegsieht, so Klüver anerkennend. Wenn die Biografie auch nicht mit Sensationen oder grundsätzlich Neuem überrascht, so gelingt es Bernstein, die Persönlichkeit Clintons überzeugend zu beleuchten und Verständnis für ihre Handlungsweisen zu wecken.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.12.2007

Als "sinnliches Lesevergnügen", bei dem die Balance zwischen Klatsch und hochkarätiger Information perfekt austariert ist, lobt Rezensentin Renee Zucker diese voluminöse Biogafie Hillary Clintons. Zwar habe ihr Autor sie ohne Mitwirkung von Clinton verfasst und auch Informationen nicht verwendet, die seine Mutter als freiwillige Helferin in Hillary Clintons Postbeantwortungsstelle gesammelt habe. Doch auch so lässt das Werk aus Sicht der Rezensentin "kaum ein Lebensdetail" aus, widme besonders Hillarys Herkunft und ihrer Ehe viel Raum. Zwar stehe Carl Bernstein dem Gegenstand seiner Untersuchung nicht gerade enthusiastisch gegenüber, dennoch sei sein Blick durch Anerkennung und "nüchtern-loyale Bewunderung für ihr Durchhaltevermögen" sowie ihre politische Kompetenz geprägt. Etwas missmutig registriert die Rezensentin allerdings Bernsteins Hinweis auf Hillary Clintons fehlende Hausfrauenqualitäten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.08.2007

Lobend äußert sich Rezensent Detlef Junker über diese Biografie Hillary Clintons, die Carl Bernstein vorgelegt hat. Er hebt hervor, dass der Autor, der zusammen mit Bob Woodward einst die Watergate-Affäre aufgedeckt hat, nicht auf Sensation setzt, sondern eine überaus faire Darstellung von Clintons Leben und Karriere liefert. Clinton, die als bekannteste amerikanische Politikerin weltweit gilt, wird für Junker in ihrer "Komplexität und Widersprüchlichkeit" sichtbar. Er unterstreicht drei Leitmotive, die sich durch die Biografie ziehen: die Charaktereigenschaften Clintons, vor allem ihre Religiosität und ihr missionarisches Selbstbewusstsein, ihre nicht immer einfache Liebe zu Bill Clinton sowie ihre revolutionäre Auslegung der in der Verfassung nicht vorgesehenen Rolle der Ehefrau des Präsidenten, der First Lady. Ein wenig bedauert Junker, dass das Buch mit der Präsidentschaft Bill Clintons endet und man über Hillarys Zeit als Senatorin nur kurz in Allgemeinplätzen unterrichtet wird. Dennoch kann er das Buch jedem, der sich für Hillary Clinton interessiert, nur ans Herz legen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 28.06.2007

Mehr als ein Dutzend Bücher über Hillary Clinton zählt Rezensentin Andrea Böhm, in diesem Jahr kommen fünf weitere hinzu: Die Präsidentschaftskandidatin sei eindeutig "überbiografiert". Das bekommt auch Carl Bernstein zu spüren, denn Neues oder gar einen "Scoop" vermag er nicht auszugraben, so Böhm. Mit einiger "Detailbesessenheit" schildere er brav und "immer fair" den Aufstieg der Hillary Rodham Clinton. Der polemischeren Konkurrenz - Jeff Gerths und Don Van Nattas "Her Way" - rechnet Böhm deshalb größere Chancen aus als dieser "Fleißarbeit". Höhepunkte waren für die Rezensentin die Schilderung der gescheiterten Gesundheitsreform und das Porträt des durch und durch politischen Paares Clinton. Trotzdem: Nur wahren "Clinton-Connaisseuren" kann Böhm den 959-Seiten-Schmöker uneingeschränkt empfehlen.