Bill Clinton, James Patterson

The President Is Missing

Roman
Cover: The President Is Missing
Droemer Knaur Verlag, München 2018
ISBN 9783426281970
Gebunden, 480 Seiten, 22,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Anke und Eberhard Kreutzer. 'The President Is Missing' handelt von einer Bedrohung so gigantischen Ausmaßes, dass sie nicht nur das Weiße Haus und die Wall Street in Aufruhr versetzt, sondern ganz Amerika. Angst und Ungewissheit halten die Nation in ihrem Würgegriff. Gerüchte brodeln - über Cyberterror und Spionage und einen Verräter im Kabinett. Sogar der Präsident selbst gerät unter Verdacht und ist plötzlich von der Bildfläche verschwunden. In der packenden Schilderung dreier atemberaubend dramatischer Tage wirft 'The President Is Missing' ein Schlaglicht auf die komplizierten Mechanismen, die für das reibungslose Funktionieren einer hoch entwickelten Industrienation wie Amerika sorgen, und ihre Störanfälligkeit.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.08.2018

Rezensentin Katharina Granzin macht keinen Hehl daraus, dass sie das Resultat der Zusammenarbeit Bill Clintons mit dem Bestsellerautor James Petterson ziemlich mittelmäßig findet. "The President is missing" sei ein typischer, "flott geschriebener" Thriller, dessen erstem Teil sie gespannt gefolgt ist. Sobald aber klar geworden sei, dass den USA der größte Cyberangriff aller Zeiten drohe, nimmt die Spannung rasch ab, warnt Granzin, denn IT-Problemlösungen seien nun einmal nicht besonders atemberaubend. Immerhin gebe es, getreu Clintons politischem Programm, etliche starke Frauenfiguren, lobt die Rezensentin, aber da sie auch die politischen Appelle des Romans an seine Leserschaft zu plakativ fand, empfiehlt sie Clinton, sich wieder vermehrt seinen gemeinnützigen Interessen zu widmen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.06.2018

Hannes Hintermeier kanns nicht fassen, was Bill Clinton und der eigentlich geübte Autor James Patterson hier vorlegen. Die Innenansichten aus dem Weißen Haus, die Clinton zu der laut Hintermeier hanebüchenen Geschichte um die Vereitelung eines Anschlags mit einem Computervirus in den USA beisteuert, retten das Buch auch nicht. Ein Figuren- und Sprachschablonen-Werk der schlimmsten Sorte, findet der Rezensent.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.06.2018

Politische Integrität ist in Zeiten Donald Trumps so etwas wie das "Einhorn der Erwachsenenunterhaltung" geworden, spottet Andian Kreye, doch die Fiktion von "The President is Missing" findet er besonders grauslich. Ob James Patterson wirklich daran mitgewirkt hat oder nur einer seiner bezahlten Schreiber, kann der Rezensent nicht erkennen, aber die Passagen, die Bill Clinton verfasst hat, schon. Sie zeichnen sich Kreye zufolge durch besonders hölzerne, angeblich besonders südstaatlerische Sprachbilder aus ("verrückter als ein Märzhase", "ernst wie ein Herzanfall") - und durch wirklich kindische Heldenfantasien: Ein Präsident namens Jonathan Duncan nimmt entschlossen den Kampf gegen einen Cyberterroristen auf, der die USA bedroht, er meistert alle Untersuchungsausschüsse und lässt die Opposition ziemlich alt aussehen. Selbst wer keine hohen Ansprüche an einen Thriller stelle, ächzt der Rezensent, wird diesem simplen Plot nur mit Überwindung folgen. Kreye selbst hat sich fremdgeschämt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.06.2018

Für einen besonders guten Thriller hält Adam Soboczynski diesen Roman, den Bestsellerautor James Patterson zusammen mit Ex-Präsident Bill Clinton geschrieben hat. Natürlich gebe es viel amerikanische Moral, und leider falle das Ganze in erotischer Hinsicht etwas trocken aus, aber ansonsten kommt Soboczynski auf seine Kosten: Eine dunkle Macht - saudisch, russisch, nordkoreanisch oder islamistisch? - plant einen bösen Cyber-Angriff gegen das Weiße Haus,  in dem der hochherzige Präsident Jonathan Duncan auf recht  verlorenem Posten regiert, denn um ihn herum gibt es in Politik und in Medien nur Selbstsucht und Kleingeistigkeit. Soboczynski genießt die "kunstvolle Entfaltung der Intrige", die ihm störungsfreie Spannung garantiert: "Entscheidend ist nur der Plot, allzu komplexe Charaktere stören da bloß", weiß der Kritiker. Seufz.