Carolina Setterwall

Betreff: Falls ich sterbe

Cover: Betreff: Falls ich sterbe
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2021
ISBN 9783462052602
Gebunden, 480 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann. Carolina, überforderte Mutter eines Babys, bekommt eines Tages von ihrem Lebensgefährten Aksel eine Mail. Betreff: Falls ich sterbe. Der Inhalt ist eine detaillierte Auflistung seiner Passwörter und anderer praktischer Dinge für den Fall seines Ablebens. Carolina ist empört, schließlich sind sie beide Anfang dreißig. Fünf Monate später ist Aksel tot, über Nacht an einem Herzanfall gestorben. In zwei gegenläufigen Erzählungen berichtet Carolina, wie sie Aksel kennenlernt und sogleich treibende Kraft in der Beziehung wird. Nichts geht ihr schnell genug. Als das Kind geboren wird, ist die Beziehung unter Spannung. Doch dann stirbt Aksel. Was passiert, wenn das Unfassbare eintritt?

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 01.09.2021

Kolja Unger ist gebannt von Carolina Setterwalls auf zwei Erzählstränge aufgeteilte und doch untrennbare Geschichte einer Beziehung. Unger erläutert: Erzählt die Autorin auf der einen Seite von ihrer Ungeduld angesichts einer nur langsam sich entfaltenden Liebesbeziehung, berichtet sie andererseits vom plötzlichen Tod des Partners und den Folgen: Passivität, Schuldgefühle, Depression. Der autofiktionale Roman überzeugt Unger weniger durch besondere Kunstfertigkeit als durch eine "ausdrucksstarke" Innensicht und das Gefühl, echten Emotionen zu begegnen. Auch bezwingend für den Rezensenten: Liebes- und Trauergeschichte scheinen einander zu bedingen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.07.2021

Rezensentin Sophie Wennerscheid bedauert sehr, dass Carolina Setterwall für ihren Text nicht die richtige Stimme gefunden hat. Die um den plötzlichen Tod des Partners sich drehende, zwischen verschiedenen Zeitebenen springende Liebes- und Leidensgeschichte hätte das allemal verdient, findet die Rezensentin. Der drängende, nüchterne Duktus der knappen Kapitel, das Präsens und die Ansprache des Verschiedenen suggerieren laut Wennerscheid zwar Nähe, der Leser aber verharrt dennoch mehr oder weniger an der Oberfläche, meint sie, das ausgestellte Leiden "berührt nicht". Die Rezensentin erwartet mehr von Literatur, eine weitere Perspektive, Zwischentöne, eine Metaebene.
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