Christian Oster

Mein blindes Schicksal

Roman
Cover: Mein blindes Schicksal
Berlin Verlag, Berlin 2006
ISBN 9783827006363
Gebunden, 206 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Doris Heinemann. Der Mann hat ein Problem: Die Frauen, mit denen er zu tun hat, werden krank. Sie bekommen eine Erkältung. Und das liegt an ihm, denn er hat einen Dauerschnupfen. Also stecken sie sich an und verlassen ihn. Und er bleibt allein zurück. Mit seinem Schnupfen. So auch Laure. Seit einem Jahr leben sie zusammen. Auf der gemeinsamen Fahrt in die Bretagne zum Geburtstag eines Freundes bekommt sie im Hotel Fieber. Sie bittet ihn, weiterzufahren - und ihr das Auto zu überlassen. Und so findet er sich, aus dem Gleis geworfen, am Rande der Nationalstraße wieder, den Daumen hochgereckt, am Beginn einer burlesken Odyssee, durch Zufallsbegegnungen stolpernd und, besessen von seinem Liebesleid, auf der Suche nach einem Handy - um jederzeit erreichbar zu sein für seine Geliebte, die ihm den Laufpass gab. Je pathetischer die Situation, desto komischer. Und je komischer, desto mehr schnürt sich einem das Herz zu.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 02.10.2006

Ganz um seinen Protagonisten ohne Namen zentriert, erinnert der neue Roman von Christian Oser den Rezensenten Thomas Laux an Vorbilder bei Jean-Philippe Toussaint, Christian Gailly und Emmanuel Bove. Die von Zweifeln und skrupulösen Selbstbeobachtungen geplagte Hauptfigur, die zu keiner befriedigenden Lösung noch des nebensächlichsten Konfliktes fähig sei, gebe auch die Ausrichtung des Buches vor. Nicht äußere Dynamik einer geläufigen Dramaturgie bestimme Osers Erzählstil, sondern eine Versenkung in die Innenperspektive dieses analytisch scharf wahrnehmenden, zögerlichen Antihelden. Dabei lobt Laux die zahlreichen witzigen Momente, die Osers melancholisches Porträt eines Mannes mit Hang zur Introspektionsneurose neben retardierenden Elementen auch enthalte.

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