Christiane Collorio (Hg.), Michael Krüger (Hg.)

The Poets' Collection

Englischsprachige Lyrik im Originalton und in deutscher Übersetzung. 13 CDs
Cover: The Poets' Collection
DHV - Der Hörverlag, München 2018
ISBN 9783844521412
CD, 99,00 EUR

Klappentext

Dreizehn CDs mit einer Laufzeit von 14 Stunden und 44 Minuten. Zweisprachig. Wie klang Walt Whitman, als er vor über 120 Jahren sein Gedicht "America" in das Aufnahmegerät von Thomas Edison sprach? Wie klingt James Joyce, der sein unsprechbares Gedicht aus "Finnegan's Wake" liest? Oder der mikrofonscheue Samuel Beckett, der ein Gedicht aus "Watt" vorträgt? "The Poets' Collection" versammelt sie alle: 94 englischsprachige Lyrikerinnen und Lyriker, seltene Sprachaufnahmen, die in mehrjähriger Recherche zusammengetragen wurden. Ein Kaleidoskop, eine zeitliche wie geographische Reise durch das letzte Jahrhundert wie durch die englischsprachige Welt.
Mit Gedichten von Alfred Lord Tennyson, Robert Browning, Walt Whitman, William Butler Yeats, Rudyard Kipling , Edgar Lee Masters, James Weldon Johnson, Walter de la Mare, Gertrude Stein, Robert Frost, Carl Sandburg, Wallace Stevens, James Joyce, William Carlos Williams, Ezra Pound , H.D. (Hilda Doolittle), Robinson Jeffers, Edith Sitwell, Marianne Moore, T. S. Eliot, Conrad Aiken, Edna St. Vincent Millay, Archibald Macleish, Dorothy Parker, E. E. Cummings, Robert Ranke Graves, Louise Bogan, Ernest Hemingway, Langston Hughes, Ogden Nash, Louis Zukofsky, Patrick Kavanagh, Samuel Beckett, W. H. Auden, Louis MacNeice, Elizabeth Bishop, John Cage, Karl Shapiro, Delmore Schwartz, Muriel Rukeyser, Dylan Thomas, James Laughlin, Robert Lowell, Gwendolyn Brooks, Lawrence Ferlinghetti, Charles Bukowski, Richard Wilbur, Jack Kerouac, Philip Larkin, Denise Levertov, Michael Hamburger, Kenneth Koch, Robert Creeley, Robert Bly, Allen Ginsberg, Frank O'Hara, Charles Tomlinson, John Ashbery, W. S. Merwin, James Wright, Anne Sexton, Peter Porter, Adrienne Rich, Thom Gunn, Derek Walcott, Gregory Corso, Gary Snyder, Ted Hughes, Harold Pinter, John Updike, Geoffrey Hill, Sylvia Plath, Mark Strand, Leonard Cohen, C. K. Williams, Roger McGough, Charles Simic, Les Murray, Seamus Heaney, Michael Longley, Clive James, Margaret Atwood, Joseph Brodsky, Derek Mahon, Eiléan Ní Chuilleanáin, Louise Glück, Michael Ondaatje, Anne Waldman, James Fenton, Paul Muldoon, Rita Dove, John Burnside, Don Paterson, Simon Armitage. Gelesen von den Autoren, Wolfram Koch, Bibiana Beglau, Axel Milberg, Shenja Lacher, Stefan Wilkening, Hanns Zischler, Jan Wagner, Barbara Köhler, Mirko Bonné, Durs Grünbein, Alissa Walser, Ulrike Draesner u. v. a.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.11.2018

Alexander Košenina hat Hörfutter für Jahre mit dieser Sammlung internationaler Lyrik, gelesen von den DichterInnen selbst oder von deutschen Interpreten in Übersetzung. Ob Ulrike Draesner oder Robert Browning höchstselbst vortragen - Košenina taucht lustvoll ein in das präsentierte lyrische Weltkulturerbe, das ihn ähnlich begeistert wie die vorhergegangene deutsche Anthologie, ebenfalls herausgegeben von Christiane Collorio und Michael Krüger. Thematisch und formal scheint Košenina die Sammlung derart vielfältig, dass er sie nicht zu umreißen vermag. Doch James Joyces Sprachspielereien in Hanns Zischlers Interpretation sind ihm im Gedächtnis geblieben, ebenso Margaret Atwoods aktuelles Gedicht "Die Einwanderer". Im Booklet findet der Rezensent Verlässliches zu Leben und Werk der Autoren.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2018

Ganze 130 Jahre umspannt diese Anthologie englischsprachiger Lyrik, und das bedeutet, wie Rezensent Tobias Lehmkuhl selbst kaum fassen kann, dass mit Walt Whitmans Rezitation seines "America"-Gedichts immerhin auch ein Zeitgenosse Georg Büchners zu hören ist. Toll findet er auch, wie die Dichter bei den frühesten Aufnahmen noch gegen die lauten Wachswalzen der Phonographen anbrüllen mussten, als stünden sie "in schwerstem Geschützdonner". Wenn er dann den Stimmen von W.B. Yeats W.H. Auden, Joseph Brodsky und Allen Ginsberg lauscht, bemerkt Lehmkuhl, dass es eigentlich beim Rezitieren keine Moden gab, sondern nur persönliche Stile: Wolkiges Tremolo bei Robert Browning, Sachlichkeit bei Gertrude Stein, antrainiertes Highbrow-Idiom bei T.S. Eliot. Die deutschen Übersetzungen, die von prononcierten Stimmen wie Michael Krüger, Martin Wuttke, Hanns Zischler oder Bibiana Beglau gelesen werden, sieht Lehmkuhl über alle Kritik erhaben und höchstens Geschmacksfragen unterworfen.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2018

Für ihre Hör-Anthologie "The Poets' Collection" haben Christiane Collorio und Michael Krüger eine Auswahl getroffen, die in ihrer Vielfalt der Diversität der englischen Sprache und Lyrik angemessen scheint, freut sich Rezensent Alexander Camman. Chronologisch geordnet, vom 19. Jahrhundert bis heute lesen Alfred Lord Tennyson, Walt Whitman, Samuel Beckett, Simon Armitag, Gertrude Stein und viele mehr ihre Gedichte dem deutschen Publikum im Original vor, worauf jeweils eine (teils die erste) Übersetzung folgt, erklärt Camman. Diese werden hervorragend vorgetragen von deutschen Schauspielern oder Literaten, wobei die Auswahl und Zuteilung der Interpreten kaum geschickter und treffender hätte sein können, lobt der Rezensent. Unter den originalen Tonaufnahmen findet er außerdem ein paar wirklich exquisite alte Schätze, die die Herzen der Freunde englischsprachiger Lyrik höher schlagen lassen werden, verspricht er. Eine herrliche Komposition, so der schwelgende Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 15.09.2018

Ganz großen Gesang bekommt Elmar Krekeler mit der von Christiane Collorio und Michael Krüger herausgegebenen dreizehn CDs umfassenden Sammlung von Dichterstimmen. Dass Lyrik akustische Kunst ist, versteht Krekeler beim Anhören von T. S. Eliots "Waste Land", Gertrude Steins Rap oder Ezra Pounds Cantos umgehend. Andere, wie Ginsberg mit seinem Geheul, schaltet Krekeler halt leiser. Meistens fabelhaft findet er die nach Geburtsjahren geordnete Sammlung, weil die Autoren ihren Texten etwas "physisch Greifbares" hinzufügen, das oft auch noch quer steht zum gängigen Bild des Dichters. In den ebenfalls enthaltenen Übersetzungen der Originalaufnahmen, die Axel Milberg oder Martin Wuttke, Ulrike Draesner oder Mirko Bonné lesen, fällt dieser Bonus zu Krekelers Bedauern allerdings weg - nicht wegen der Sprecher, sondern weil die Übersetzungen manchmal lieber am Wortlaut langholpern, statt dem Rhythmus des Originals zu folgen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.09.2018

Wie toll es ist, ein Gedicht von seinem Autor vorgetragen zu hören, erkennt Sylvia Prahl anhand der von Christiane Collorio und Michael Krüger herausgegebenen Sammlung mit englischsprachigen Lyrikerinnen und Lyrikern, wie James Joyce, Dorothy Parker oder Michael Ondaatje. Die aus den Archiven gehobenen Tonband-Schätze bieten Prahl von historischen Eindrücken der Technik bei den frühen Aufnahmen bis zum ausgefeilten Vortrag jede Menge Hörgenuss. Die folgenden deutschen Übersetzungen von Mirko Bonne oder Ulrike Draesner, teils von den Übersetzern rezitiert, fügen, wo nötig, den Sinn der Texte hinzu, merkt die Rezensentin an.  Die chronologische Anlage der Anthologie macht einen Vergleich unterschiedlicher Sichtweisen auf dieselben Themen möglich, erklärt sie.