Christoph Peters

Sven Hofestedt sucht Geld für Erleuchtung

Geschichten
Cover: Sven Hofestedt sucht Geld für Erleuchtung
Luchterhand Literaturverlag, München 2010
ISBN 9783630873374
Gebunden, 224 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

Schon seit jungen Jahren sieht Sven Hovestedt aus, als führe er Sportwagen und schliefe mit reichen Erbinnen. Aber obwohl er gerne den abgeklärten Finanzjongleur gibt, gilt sein eigentliches Interesse etwas ganz anderem: Japan und der Philosophie des Zen. Als er sich verspekuliert und mit fünfundzwanzig kurz vor dem Offenbarungseid steht, hat Hofestedt denn auch gleich die passende Philosophie parat: »Geld kann auch ein Zen-Weg sein. Man muss es nehmen und loslassen. Geld bedeutet nichts.« Doch dann wendet sich das Blatt, und Hofestedt wird plötzlich Millionär, um kurz darauf alles wieder zu verlieren - eine Wendung, die er mit stoischer Gelassenheit hinzunehmen scheint.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.01.2011

Ah, Grenzerfahrung. Sandra Kerschbaumer ist erst einmal angezogen von diesem Thema, dem sich die neuen Erzählungen von Christoph Peters widmen. Wo die Wahrnehmung an ihre Grenzen stößt und sich unbekannte Welten öffnen, wo der Alltag verschwindet und Mystisches waltet, wird die Rezensentin neugierig. E.T.A. Hoffmann lässt geheimnisvoll grüßen und auch die Interkulturalität, schließlich kommt uns in Japan etwa auch vieles Spanisch vor. Leider, leider fehlt dem Autor die mystische Gelassenheit, die Gabe, die Gedanken leicht werden zu lassen, wie Kerschbaumer bedauert. Wo immer Raum und Zeit sich auflösen, braucht die Rezensentin eines gewiss nicht: Einen Autor, der ihr dauernd selbstreflexiv den Weg weist.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.12.2010

In kleinen Dosen zu genießen, rät Meike Fessmann betreffend den Band mit Erzählungen von Christoph Peters. Folgen wir diesem Rat, verspricht die Rezensentin, erwarten uns kleine Geschichten um Missverständnisse und Differenzen kultureller oder geschlechtlicher Natur, die uns einen mit einiger Lust zu erkundenden Raum eröffnen. Ob im Schneegestöber, in der Kneipe oder beim Bäcker - überall erkundet der Autor hysterische Zonen, in den allermeisten Fällen gekonnt und mit Sinn für philosophische Lehren, wie Fessmann mitteilt. Dafür, dass sie sich nicht allzu sehr belehrt fühlt, sorgen Geheimnis, Heiterkeit und, wie gesagt, eine wohldosierte Lektüre.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 17.12.2010

Angetan zeigt sich Florian Kessler von diesen Band mit dreizehn Erzählungen von Christoph Peters. Die Geschichten, die sich meist um Männer auf der Suche nach Glück und Erleuchtung drehen, zeichnen sich für ihn durch Schwung und hintersinnige Einfachheit aus. Dies gilt zumindest für die Glanzlichter des Bandes. Besonders gefallen haben ihn die Geschichte um Sven Hofestedt, der erst eine Menge Geld macht, dann alles verliert und zuletzt verschwindet, sowie die um den kunstverständigen Fotografen Vincent, der von einer hysterischen Augenkrankheit befallen wird. Diesen Geschichten lobt er für ihre "feinen Untertöne". Allerdings findet er nicht alle Geschichten derart sublim. Im Vergleich mit den erzähltheoretischen Komplexitäten von Peters' frühen Romanen scheinen Kessler einige der hier vorliegenden Erzählungen einfacher gestrickt und mit recht "breiten Pinsel hingetuscht".
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