Johannes Gelich

Wir sind die Lebenden

Roman
Cover: Wir sind die Lebenden
Haymon Verlag, Innsbruck 2013
ISBN 9783709970300
Gebunden, 240 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Er ist ein Faultier und ein Träumer, er ist mürrisch, liebenswert, wohlhabend und großzügig: Nepomuk Lakoter. Als er eines Tages stürzt und sich das Bein bricht, ist der verschrobene Müßiggänger keineswegs unglücklich darüber. Mit Liegegips an sein geliebtes Kanapee gefesselt, engagiert er eine rumänische Haushälterin doch mit Amalias Einzug ist unvermutet Schluss mit dem beschaulichen Leben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.07.2013

Daniela Strigl fühlt sich von Johannes Gelichs Protagonist in "Wir sind die Lebenden" stark an Gontscharows Oblomow erinnert. Nepomuk Lakoter heißt der lethargische Held bei Gelich, erklärt die Rezensentin. Nach einem Beinbruch zieht er sich in seine Wohnung zurück und verlässt kaum noch sein zerschlissenes Kanapee, verbietet sogar seiner Haushaltshilfe, aufzuräumen. Der Vergleich bietet sich zwar an, Strigl ist sich aber nicht sicher, ob die scheinbare Ehrung Gelich nicht in Schwierigkeiten bringt. Zum einen ist Lakoter entschieden unsympathischer als Gontscharows Ilja Iljtisch, er ist einfach nur ein mieselsüchtiger Misanthrop, der sich angesichts der durch Fukushima ausgelösten Katastrophenstimmung in sein eigenes, kleines Unglück flüchtet und deshalb auch niemandem sonst etwas gönnt, beschreibt die Rezensentin. Zum anderen wirkt Gelichs Sprache im Roman "weitgehend naturbelassen", und zwar nicht im besten Sinne, stellt Strigl klar. Unglück alleine rührt nicht, findet sie.
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